Preussenspiegel vom 25.7.2007
Falkensee (ps). In den letzten Wochen hatte der Landtagsabgeordnete Heiko Müller im Rahmen seines Besuchsprogramms in Falkensee mehr als 120 Gespräche mit Unternehmen und Einrichtungen im Zentrum von Falkensee geführt. In einer Vielzahl dieser Gespräche wurde die Problematik der Verkehrsbelastung auf der Bahnhofstraße zwischen Rathaus und Bahnhof Falkensee angesprochen. In diesem Streckenabschnitt haben sich in den letzten Jahren viele Gewerbetreibende niedergelassen.Auch die beiden evangelischen Kindergärten sind hier beheimatet. Kritisiert wurde von den Gesprächspartnern neben der Stausituation vor der Kreuzung mit der Poststraße auch die oft zu hohe Geschwindigkeit der Kraftfahrzeuge zwischen Seegefelder Straße und Rathauskreuzung. Zwischen dem Bahnhof und der Seegefelder Straße wurde bereits vor Jahren eine Tempo-30- Zone eingerichtet. Seit kurzem gilt nun auch Tempo 30 im Bereich des neu eröffneten Kindergartens.
Die Geschwindigkeitsbegrenzung wurde von der Stadtverwaltung beantragt und durch den Bereich „Straßenverkehr“ des Landkreises genehmigt. Diese Entscheidung wird auch durch die Gewerbetreibenden entlang der Straße einhellig begrüßt. Allerdings wurde festgestellt, dass die Mehrzahl der Kraftfahrer die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht einhält. Heiko Müller: „Ich kann diesen Eindruck bestätigen. Zwischen Seegefelder Straße und Rathaus versuchen offensichtlich viele Fahrer, die in der 30er-Zone verlorene Zeit wieder rauszuholen. Gebremst wird vor der Rathauskreuzung und nicht etwa vor dem neuen Kindergarten. In der anderen Richtung sieht es nicht viel besser aus.“ Viele Gesprächspartner hatten angeregt,den gesamten Streckenabschnitt zwischen Seegefelder Straße und Rathauskreuzung auf Tempo 30 zu beschränken.
Damit würde einerseits erreicht werden, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung vor dem neuen Kindergarten besser eingehalten wird. Andererseits wäre damit auch eine Verkehrsberuhigung vor dem anderen Kindergarten und den vielen Geschäften in diesem Bereich verbunden. Nebeneffekt wäre eine geringere Attraktivität der Bahnhofstraße für den Durchgangsverkehr Richtung HavelPark.
Eine Nachfrage im Rathaus Falkensee ergab, dass Tempo 30 auf dem gesamten Abschnitt zwischen Poststraße und Rathaus auf genehmigungsrechtliche Bedenken beim Landkreis stößt. Heiko Müller: „Bedenken gegen die Verkehrsberuhigung auf diesem Straßenabschnitt mag es geben.Aber es gibt auch gute Gründe dafür. Ich habe den Landkreis gebeten, zu prüfen, unter welchen Voraussetzungen die beschriebene Maßnahme zur Verkehrsberuhigung genehmigungsfähig wäre.“
Wenn schon über die Forderung der Anlieger nachgedacht wird eine Haupterschließungsstraße ( Bahnhofsstraße ) als Tempo 30-Gebiet zu erklären, warum dann nicht die ganze Wohnstadt Falkensee?
Verkehrsberuhigtes Wohnen, wer wünscht sich das nicht in der Gartenstadt?
Das Verkehrskonzept „Shared Space“ vom niederländischen Verkehrsplaner Hans Monderman wäre ein Diskussionsansatz.
Siehe auch:
http://www.bisf.de/blog/?p=60