Überwältigende Ablehnung der umstrittenen Nordumfahrung in Falkensee

bisfDie Bürgerinitiative Schönes Falkensee e.V. (BISF) nimmt die überwältigende Ablehnung der umstrittenen Nordumfahrung mit Genugtuung zur Kenntnis. Bis zum Ende der Einwendungsfrist im Planfeststellungsverfahren, die am 14. Oktober um 24 Uhr ablief, haben Tausende Bürger ihre Abneigung gegen die Straße kundgetan. Allein über das BISF-Büro haben fast 800 Betroffene eine individuelle Einwendung abgegeben und etwa 2.000 Bürger eine Sammeleinwendung unterzeichnet. Diese Dokumente – zehn prall gefüllte Ordner – wurden am Dienstag im Rathaus Falkensee persönlich übergeben und abgestempelt. Hinzu kommen noch viele Einwendungen, die die Bürger direkt bei den Auslegungsstellen und beim Landesamt in Hoppegarten eingereicht haben.  

Nach Schätzungen der BISF liegen damit über 3.500 Einwendungen gegen die Nordumfahrung vor. Genaue Zahlen kann nur die Anhörungsbehörde bekannt geben. Der Vorsitzende der BISF, Günter Chodzinski, stellt erfreut fest: „Damit ist eindeutig widerlegt, dass die Gegner der Nordumfahrung eine kleine, unbedeutende Gruppe sind. Wir sind selbst überrascht von dem großen Widerstand, den die Bürger gegen die Planungen des Landesbetriebes vorbringen.“   Chodzinski selbst hatte bei der Kommunalwahl eine starke Rückendeckung erfahren, konnte er doch die meisten Stimmen unter allen Stadtverordneten auf sich vereinigen. „Wir fordern den Landesbetrieb auf, diese umfassende Ablehnung zu respektieren und die Planungen für eine Straße, die mehr Schaden als Nutzen anrichtet, endgültig zu begraben.“ 

Außerdem haben nach Kenntnis der BISF auch viele öffentliche Träger die geplante Ortsumgehung auf Grund der geringen verkehrlichen Wirkung und der eklatanten Eingriffe in die Natur zurückgewiesen. Neben der Gemeindevertretung Schönwalde hat auch die Senatsverwaltung von Berlin eine ablehnende Stellungnahme eingereicht. Sämtliche Naturschutzverbände äußerten ihre Kritik ebenso wie die Falkenseer Jagd- und Forstgemeinschaft. Auch die SPD in Berlin-Spandau hat sich mit großer Mehrheit der Ablehnung angeschlossen. Aus den Kreisen der Falkenseer Stadtverordneten ist zu vernehmen, dass in den Parteien die Stimmung zumindest gespalten ist. Auch einer der renommiertesten Verkehrsexperten Deutschlands, Prof. Udo Becker von der Technischen Universität Dresden, hat die Planungen zur Ortsumfahrung deutlich kritisiert.  

Mit dem Ende der Einwendungsfrist schließt die BISF zunächst ihr gut besuchtes Info-Büro. Am kommenden Samstag ab 11 Uhr lädt die BISF alle interessierten Bürger letztmalig in die Spandauer Straße 172 zu einer Abschlussveranstaltung ein. Chodzinski: „Auf diesem großartigen Erfolg lässt sich gut aufbauen. Wir laden alle ein, an dem Protest weiter mitzuwirken.“