NORDUMFAHRUNG: Grüne nennen Finanzierung „heikel“

Artikel in der MAZ vom 04.09.08

FALKENSEE Die grünen Europaabgeordneten Elisabeth Schroedter (Brandenburg) und Sepp Kusstatscher (Südtirol) haben sich in Falkensee „bestürzt über die hohen Konfliktpotenziale“ gezeigt, die mit dem Bau der Nordumfahrung verbunden seien. Das teilte Kreissprecher Dietmar Strehl mit. Außerdem sei die Finanzierung „heikel“. So beabsichtige das Land, den Bau zu 75 Prozent aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) zu zahlen. In der Strukturfondsverordnung sei aber festgelegt, dass mit EU-Fördermitteln keine Naturschutzgebiete zerstört werden dürfen. Da das in Falkensee der Fall sei, komme auf das Land womöglich eine Rückzahlung in Millionenhöhe zu.

Die Bürgerinitiative „Schönes Falkensee“ lädt morgen von 10 bis 12 Uhr zu einer Veranstaltung in das Haus der Natur, Lindenstraße 34, in Potsdam. Auch in Potsdam liegen die Planunterlagen zur Nordumfahrung aus. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat gestern dazu aufgerufen, Einwände gegen den Bau der umstrittenen Straße zu erheben. Der BUND lehne das Projekt wegen der Eingriffe in die Natur ab, außerdem sei keine nennenswerte Entlastung der Ortsmitte zu erwarten. kusch