NORDUMFAHRUNG: Gegner erhalten zweite Chance

MAZ vom 10.08.2009

Pläne für Falkensees umstrittenes Landesprojekt liegen jetzt im Spandauer Rathaus aus

FALKENSEE/SPANDAU – Die Bürgerinitiative „Schönes Falkensee“ (BISF), in der die Gegner der Nordumfahrung organisiert sind, spricht von einer „zweiten Chance“. Wer vergangenes Jahr, als die Pläne in Falkensee auslagen, keine Einwendungen gegen das millionenteure Landesprojekt vorgebracht habe, könne dies ab heute im Rathaus Spandau nachholen. Dort liegen die Unterlagen, sie füllen insgesamt acht Aktenordner, bis zum 9. September aus.

Umstritten ist das Straßenbauprojekt, das sich vom Kreisverkehr Spandauer Platz aus in einem weiten Bogen Richtung Norden/Bahnübergang Brieselang ziehen soll, weil es den Grüngürtel zwischen Falkensee, Schönwalde und Spandau beschädigen würde. Die Trasse soll direkt am Falkenhagener See vorbei führen und die Naturschutzgebiete Falkenseer Kuhlake und Spandauer Forst sowie den Eiskeller tangieren.

Die Gegner erwarten, dass in Spandau auch viele Havelländer ihren Unmut äußern werden. „Es zeigt sich mehr und mehr, dass das Bauvorhaben kaum noch zu rechtfertigen ist“, sagt Marc-Oliver Wille von der BISF. Der federführende Landesbetrieb Straßenwesen Potsdam habe die Auswirkungen der Schnellstraße grob unterschätzt.

BISF-Chef Günter Chodzinski nennt es zudem „ziemlich dreist“, dass der Landesbetrieb in Spandau wie schon 2008 in Falkensee versucht habe, die Pläne vollständig in den Sommerferien auszulegen. Damals wie heute sei der Termin zumindest um einige Wochen nach hinten verschoben worden. Den Vorwurf der BISF, es sei versäumt worden, die Unterlagen 2008 parallel im Havelland und in Falkensee auszulegen, hatte der Sprecher des Infrastrukturministeriums, Lothar Wiegand, auf MAZ-Anfrage zurückgewiesen. Erst während des laufenden Verfahrens habe sich diese Notwendigkeit ergeben.

Bürgermeister Heiko Müller kündigte derweil an, dass sich auch die Falkenseer Verantwortlichen in Spandau erneut äußern werden. So soll es am Kreisverkehr Spandauer Platz zwei „Bypässe“ geben: Einen aus Richtung Spandau vor dem Kreisel nach rechts auf die Nordumfahrung, einen auf der anderen Seite vor dem Kreisel nach rechts Richtung Seeburg / Potsdam. Müller: „Wir wollen damit Vorsorge treffen und den Kreisel entlasten.“ (Von Stefan Kuschel)

Ein Gedanke zu „NORDUMFAHRUNG: Gegner erhalten zweite Chance“

  1. Hallo liebe Spandaer/innen,

    ihr solltet wissen, dass die Nordumfahrung auch massive Auswirkungen auf Spandau hat!
    Betroffen ist der Eiskeller und der Spandauer Forst. Aber auch die Feinstaubbelastung und Schadstoffbelastung wird im Raum Falkensseer Chausse, Falkensseer Platz und den Knotenpunkten Altstädter Ring und Kreuzung Klosterstraße/Brunsbüttelerdamm extrem ansteigen.

    Jede/er Spandauer/in hat das Recht dagegen Einwände vorzubringen und so diesem wahnsinnigen und überflüssigen Plänen zu widersprechen.

    Tut es! Nur so ist den Falkensseern und auch uns zu helfen!

    Liebe Grüsse an alle
    Sieglinde Müller, Spandau Neustadt

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