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Stefan Kuschel über das zehnjährige Bestehen der BI „Schönes Falkensee"

MAZ vom 15.06.2009

Falkensee tickt anders als der Rest des Lankreises. Vermutlich liegt das daran, dass dort alles eine Nummer größer ist. Gutes Beispiel für diese These ist das Thema Ortsumfahrung. Während zum Beispiel die Menschen in Lietzow und Berge gerade heftig darum ringen, den Verkehr endlich aus ihren Dörfern hinauszuleiten, ist der Widerstand in der Gartenstadt gegen den Bau der Nordumfahrung so massiv wie eine Wand im Hochgebirge. Selbst Befürworter dieses umstrittenen Straßenbauprojekts müssen anerkennen, dass dies das Verdienst der Bürgerinitiative „Schönes Falkensee“ ist. Sie war 1999 eigens zu dem Zweck gegründet worden, die millionenteutre Trasse zu verhindern. Seitdem lassen die Aktiven kaum etwas unversucht, um den Baustart zumindest zu verzögern. Dass die Kreativität dabei zuweilen die Grenze vom Sachlichen zum Populistischen überschreitet – geschenkt. Eine Bürgerinitiative, die ernst genommen werden will, darf und muss sich so verhalten. Zum zehnjährigen Bestehen können die Mitglieder für sich in Anspruch nehmen, die politische Streitkultur zwar nicht erfunden, aber doch vorangebracht und emanzipiert zu haben. Landesstraßenbau mit all seinen auch negativen Folgen wird in Falkensee nicht mehr als naturgegeben hingenommen.