In einem Fachgespräch, zu dem die Bürgerinitiative Schönes Falkensee (BISF) am 24. Februar geladen hatte, wurde einhellig die Meinung geäußert, dass eine Verlängerung des Brunsbütteler Damms von Berlin-Spandau bis zur Landesstraße L 20 im Landkreis Havelland eine sinnvolle Straßenergänzung ist. Der Lückenschluss über 700 m von der Landesgrenze bis zur L 20 in Dallgow-Döberitz erfährt aktuell eine zusätzliche Notwendigkeit, da gerade der Vertrag über die Nutzung des Geländes des ehemaligen Flugplatzes Staaken durch eine Solarfirma unterzeichnet worden ist. Die anstehenden Planungen werden die Trasse des verlängerten Brunsbütteler Dammes freihalten.
Der Baustadtrat von Berlin-Spandau, Carsten-Michael Röding, bezeichnet die offensichtliche Straßenlücke an der Landesgrenze als „Stück aus dem Tollhaus“ und erklärte, dass „ein kurzfristiger Anschluss wünschenswert ist“. Röding ist überzeugt davon, dass die Straße einen großen verkehrlichen Nutzen hat, der „nicht in Frage gestellt ist“. Auch der Landkreis Havelland äußerte sich in einer schriftlichen Stellungnahme ähnlich: „Eine Verlängerung des Brunsbütteler Damms bis zur L 20 … würde eine Entlastung der L 201 bringen und wäre grundsätzlich positiv zu bewerten.“ Der Bürgermeister von Dallgow-Döberitz, Jürgen Hemberger, sieht die zur Diskussion stehende Straße auch als sinnvoll an, vor allem für die bessere Erschließung des geplanten Gewerbegebietes auf Dallgower Seite. Er sieht hier das Land in der Pflicht, für die Verbindung zwischen zwei Landesstraßen (L 20 und Brunsbütteler Damm) zu sorgen. Hemberger meinte: „Wenn das Land baut, würde dies Dallgow unterstützen.“ Dallgow selbst würde die Straße als eigene Gemeindestraße nicht finanzieren wollen und können.
Röding forderte, dass die Senatorin für Stadtentwicklung von Berlin, Ingeborg Junge-Reyer, die Anbindung der Straße zum Thema beim Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg machen soll. Er präferiert im Übrigen die Verlängerung des Brunsbütteler Dammes deutlich gegenüber dem von einigen Parteien ins Spiel gebrachten vierstreifigen Ausbau der L 201 (Spandauer Straße bzw. Falkenseer Chaussee). Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass die Straßenanbindung zusammen mit dem grenzüberschreitenden Solarpark auch ein politischer Erfolg für beide Länder werden könnte. Ein Solarpark, der die Trasse extra freihält, ohne dass die Straße gebaut würde, wäre kaum vermittelbar.
Auch die Entscheidungsträger in Falkensee sehen den Lückenschluss als notwendig an. In der aktuellen Koalitionsvereinbarung heißt es: „Die Vertragspartner befürworten den Anschluss des Brunsbütteler Damms an die südliche Ortsumfahrung.“ Für die Stadt Falkensee und insbesondere die Spandauer Straße würde dies eine wesentliche Entlastung bringen. Über die Entlastung auf Spandauer Seite gibt zudem ein Schreiben der Abteilung VII der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Auskunft.
Die BISF stellt fest, dass die Verantwortlichen in Berlin-Spandau, Dallgow-Döberitz und Falkensee der Straßenverlängerung insgesamt positiv gegenüberstehen; zudem sehen der Landkreis Havelland und die Senatsverwaltung von Berlin positive Effekte aus dem Lückenschluss. In Anbetracht der Diskussionsergebnisse fordert die BISF die Verantwortlichen in Berlin und Brandenburg – namentlich die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, das Infrastrukturministerium Brandenburg und die Gemeinsame Landesplanung – auf, die von der kommunalen Seite geforderte Straßenverbindung in ihren Gremien zu diskutieren und eine schnellstmögliche Entscheidung auf Landesebene herbeizuführen. Wenn sich die Brandenburgische Landesregierung zügig entschließen könnte, grünes Licht für die überfällige 700 m Verlängerung zu geben, wäre dieses Projekt geradezu prädestiniert für eine Finanzierung aus dem Konjunkturpaket des Bundes.