Stefan Kuschel über die Auslegung der Falkenseer Umfahrungspläne in Spandau
MAZ vom 10.08.2009
Für die Gegner der Nordumfahrung hätte das gar nicht besser laufen können. Mit der Auslegung der Pläne für das umstrittene Straßenbauprojekt erhalten sie ein weiteres öffentliches Forum. Darauf können sie ihre Argumente für Natur- und Umweltschutz und andere Lösungen der Verkehrsprobleme kurz vor dem Wahltermin erneuern. Und sie können Brandenburger Landesplaner sowie Politiker in Potsdam und Falkensee erneut als stur, dreist, fintenreich und betonverliebt attackieren. Es sei dabei dahingestellt, ob es wirklich zutrifft, dass sich das Auslegen der Unterlagen in Spandau wirklich erst aus dem laufenden Planfeststellungsverfahren ergeben hat, wie in Potsdam beteuert wird, oder ob geschludert oder getrickst worden ist. Nichts hätte jedenfalls dagegen gesprochen, die Pläne für die Nordumfahrung 2008 gleichzeitig in allen Rathäusern zugänglich zu machen. Immerhin wird auf diese Art nun auch der Brandenburger Landtagswahlkampf bereichert. Die Bürgerinitiative „Schönes Falkensee“ wird alles daran setzen, die Direktkandidaten zu Stellungnahmen zu nötigen – in der Hoffnung, damit beim stark vertretenen, grün angehauchten Wählervolk in Falkensee zu punkten. Aus Sicht der Gegner haben sich die Befürworter geleistet, was man im Fußball ein Eigentor nennt