WAS WIRD AUS DEN WAHLVERSPRECHEN? Kein Geld für Falkenseer Radwege

 MAZ vom 26.11.2008

„Der Ausbau des Fahrradwegenetzes in Falkensee hat für uns eine hohe Priorität“, schrieb die SPD in einem Positionspapier vor der Wahl zur Falkenseer Stadtverordnetenversammlung. Auch die CDU war für „einen umfassenden Ausbau des Radwegenetzes“. Die Linken schrieben, dass „der Auf- und Ausbau eines Radwegenetzes mit hoher Dringlichkeit in Angriff genommen werden soll“. Die Grünen vertraten, dass „der Radwegeausbau als wertige Alternative zum motorisierten Individualverkehr höchste Priorität verdient“ und wiesen darauf hin, dass dafür „im Haushalt für 2009 von Seiten der Stadtverwaltung und des Bürgermeisters praktisch keine Mittel vorgesehen“ seien.

In der ersten Sitzung des Ausschusses Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr stellte Baudezernent Höhlig nun vor, dass im Haushaltsjahr 2009 zirka 3,8 Millionen Euro für den Straßenbau vorgesehen sind. Für den Radwegebau ist kein Cent dabei. Einzig die Veltener Straße soll einen Fußweg bekommen, Benutzung für Radfahrer frei. Der Bürgermeister begründete dies damit, dass in der Straße zu viel Verkehr unterwegs sei, „der dort nicht hingehört“ – zuviel Abkürzungsverkehr derer, die die Rathauskreuzung umgehen wollen. Die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer, insbesondere der Schüler, sei nicht mehr gegeben.

Die Interessengemeinschaft Ruhiges Falkensee stimmt mit dem Bürgermeister überein, dass in der Veltener Straße zu viel Verkehr unterwegs ist, der dort nicht hingehört. Das Fazit dieser Erkenntnis sollte aber sein, dass man geeignete Maßnahmen ergreift, diesen Schleichverkehr zu unterbinden. Davor scheut die Stadtverwaltung offensichtlich weiterhin zurück. Radwegebau ist für die Verwaltung derzeit auch nicht auf der Agenda. Da hilft nur eines: die Vertreter der Parteien sollten sich an ihre Positionen vor der Wahl erinnern. Die Stadtverordneten sind dafür zuständig, politische Prioritäten zu setzen, nicht das Tiefbauamt.

Detlef Hardorp,

Interessengemeinschaft

Ruhiges Falkensee