MAZ vom 26.07.2008
NAHERHOLUNG: Testlauf mit Hindernissen Rundwanderweg um den Neuen See in Besitz genommen / Proteste gegen die Nordumfahrung
FALKENSEE – Spaziergänger, Radler und Jogger haben ihn längst freudvoll in Besitz genommen, den neu ausgebauten und gut beschilderten Rundwanderweg um den Neuen See. Der Weg besteht aus einer wassergebundenen Kiesdecke und einer stabilisierenden Schotterschicht im Untergrund, womit er nunmehr auch bei Regenwetter schadlos passierbar ist. Gestern Nachmittag hatte Bürgermeister Heiko Müller die Falkenseer und ihre Stadtverordneten eingeladen, um diesen schönen Fortschritt gebührend zu feiern. Die Feuerwehrleute hatte einen Grill aufgebaut und kühle Getränke in der Julihitze bereit gestellt, doch als sich ein protestierender Tross mit Transparenten gegen die Nordumfahrung dem Treffpunkt am See näherte, schüttelten einige der Kameraden nur verständnislos mit dem Kopf. Die Bürgerinitiative „Schönes Falkensee“ hatte an diesem Nachmittag wenig Blick dafür, dass ihr schönes Falkensee wieder ein wenig schöner geworden war. Vielmehr wollte sie erneut darauf aufmerksam machen, dass sie sich vehement gegen den Bau der Nordumfahrung wehren wird, die unweit des Sees vorbeiführen soll.
„Ich wünschte mir, dass sich die Bürgerinitiative auch in andern Bereichen für ein schönes Falkensee einsetzt“, hielt der Bürgermeister den mit Transparenten Erschienenen entgegen. Michael-Thomas Wowros, Sachgebietsleiter für Wirtschaftsförderung im Havelland, sprach sogar von „Pentranz“, mit der das Thema Nordumfahrung bemüht werde, so dass es viele Menschen „schon nicht mehr hören können“. Das war seine Position als Falkenseer Bürger. Als Vertreter vom Amt hatte er darauf verwiesen, dass der Rundwanderweg auch mit Mitteln aus dem Wegebauprogramm des Landkreises saniert worden war. Die Bauzeit betrug ein Jahr. (Von Hiltrud Müller)
Erreichten Fortschritt angemessen mitfeiern
Öffentlich hatte Bürgermeister Heiko Müller zur Einweihung des neuen Rundwanderweges um den Neuen See eingeladen. Die BISF folgte dem gern, hat sie in ihren Aktivitäten und Aktionen doch immer wieder auf die Schönheit des Sees als Naherholungsgebiet hingewiesen und sich jederzeit an Erhalt und Entwicklung beteiligt. Zum Umwelttag in Falkensee haben unsere Mitglieder die Seeufer von Müll und Unrat befreit, und noch vor zwei Wochen feierte die BISF am gleichen Ort, wie jedes Jahr, ihr Sommerfest mit 800 Gästen.
Die engagierten Menschen, die gekommen waren, freuen sich über den befestigten Weg, nutzen sie ihn als Anwohner doch fast täglich für Spaziergänge mit ihren Kindern, als Radler und als Jogger oder Walker. Sie wollten gleichzeitig Nachhaltigkeit anmahnen, das Juwel Falkensees und die neuen Anstrengungen, den See noch attraktiver zu gestalten, mit einer Befürwortung der Nordumfahrung nicht bedenkenlos zu gefährden.
Dass sie damit bei Bürgermeister Heiko Müller und dem Vertreter des Kreises Havelland eine Überreaktion provozierten, liegt wohl eher in deren eigener angespannter Verfassung zum Thema „Nordumfahrung“. Die Menschen, deren Besorgnis der Schönheit Falkensees gilt, dann derart zu brüskieren und zu beschimpfen, wird ihrem Engagement nicht gerecht. Schlichtende Worte des eingeladenen Stadtverordneten und Vorsitzenden der BISF, Günter Chodzinski, wurden kurzerhand unterbunden. Auch Hiltrud Müller von der MAZ tat leider nichts, um sich im Sinne einer ausgewogenen Pressedarstellung zu informieren.
Die Bürgerinitiative wird sich wie bisher und vom Bürgermeister nochmals ausdrücklich gewünscht, mit Aktivitäten im Sinne des Natur- und Umweltschutzes sowie der Unfallverhütung und Verkehrssicherheit einsetzen.
Als inzwischen vom Umweltbundesamt anerkannter Verein nach dem Umweltrechtsbehelfsgesetz (UmwRG) wird sie zukünftig auch formal zu den Projekten in Stadt und Umland einbezogen werden müssen und ihr Fachwissen einbringen. Dies bitten wir auch in Zukunft angemessen zu respektieren.
Carsten Radtke
2. Vorsitzender BISF