Alle Fraktionen stimmen für den provisorischen Ausbau eines Teilstücks
MAZ vom 27.6.2008
FALKENSEE Der jahrelange politische Streit um Ausbau und Befahrbarkeit des Havelländer Weges ist zu Ende – vorläufig jedenfalls. Einstimmig passierte Mittwochabend ein Antrag aller Fraktionen die Stadtverordnetenversammlung (SVV). Er sieht vor, das Teilstück zwischen Kreuzung Innsbrucker Straße und Ortsausgangsschild Schönwalde
(kurz hinter dem Abzweig Gestüt Damsbrück) mit einer Asphaltschicht provisorisch zu befestigen. Zudem sollen auf der Strecke vom Kreisverkehr Nauener Straße bis zur Innsbrucker Straße die Schlaglöcher beseitigt werden.
Angebahnt hatte sich dieser Kompromiss im Bauausschuss, nachdem sich weder für einen Ausbau als Hauptanliegerstraße (wie vom Bürgermeister favorisiert) noch als Anliegerstraße (von den Grünen präferiert, die zuletzt keine Mehrheit mehr in der Zählgemeinschaft mit CDU und ABÜ hatten) ein klares Votum herausgeschält hatte.
Der Havelländer Weg besitzt zentrale Bedeutung im städtischen Verkehrsentwicklungsplan und ist vorgesehen als Zubringer für die Nordumfahrung. Deshalb gilt es als sicher, dass nach der Kommunalwahl mit womöglich neuen Mehrheiten über den Ausbau erneut beraten wird.
Ursula Nonnemacher (Grüne) blieb am Mittwoch bei ihrer Meinung: „Die Grünen halten nach wie vor den Ausbau als Anliegerstraße für richtig. Wir wollen aber nicht mit vier Grünen und Herrn Sielaff vom ABÜ gegen den Rest der Welt antreten, deshalb haben wir uns für diese Kompromisslösung zugunsten der Anwohner entschieden.“ Rosemarie Thürling (Linke) sagte: „Wir stimmen problemlos zu, freuen uns über den Kompromiss und loben die Übergangslösung für die Anwohner.“ Norbert Kunz (SPD) formulierte für seine Fraktion: „Nach jahrelangem Stillstand gibt es Bewegung, das finden wir gut.“ kusch