Umdenken Kommentar: Stefan Kuschel
Der umstrittene Havelländer Weg in Falkensee ist endgültig zurückgekehrt in die aktuelle politische Diskussion. Dieses erste minimale Ziel haben wahlkämpfende Grüne und erzürnte Anwohner mit ihrem Vorstoß bereits erreicht. Lärm und Dreck quälen viele Menschen an dieser Straße. Und nun fordern sie Temporeduzierung, Ausbesserungsarbeiten, ein Durchfahrverbot für Lastkraftwagen und später eine generelle Sperrung des Waldstücks für motorisierten Verkehr. So detailliert, plausibel und vor allem so geballt haben Anwohner des Havelländer Weges ihre Sorgen und Wünsche bislang nicht vorgetragen. Oder aber es wurde ihnen nicht richtig zugehört. Deshalb reicht es im Rathaus nicht mehr aus zu wiederholen, dieses Thema sei politisch festgefahren, weil SPD und FDP den formvollendeten Ausbau ja einst vorbereitet hatten und von einer Mehrheit aus CDU, Grünen und ABü an der Umsetzung gehindert worden seien. Jetzt muss ernsthaft geprüft werden, ob zumindest Teile dieses Konzepts – losgelöst vom Wahlkampfgebaren und darüber hinaus – verwirklicht werden können. Was spricht gegen Schrittgeschwindigkeit, eine Rechts-vor-Links-Regelung und Reparaturarbeiten? Im Zweifel nur Sturheit und Trotz.
Märkische Allgemeine Zeitung vom 28.06.07