Endgültiges AUS für die Falkenseer Nordumfahrung !

Jetzt ist es offiziell. Die Gemeinde Schönwalde hatte die Nase vorn. Mit Datum vom 19. Dezember 2024 veröffentlichte sie in ihrem Amtsblatt die „Bekanntmachung des Landesamt für Bauen und Verkehr über den Beschluss zur Einstellung des Planfeststellungsverfahrens für den Neubau der Landesstraße L20/L201, Ortsumgehung Falkensee (Ost und West) “

25 Jahre nach Gründung der BISF und 16 Jahre, 6 Monaten und 15 Tage nach dem Antrag des Landesbetrieb Straßenwesen vom 10. April 2008 ist die Planung für die Nordumfahrung mit Schreiben des Landesbetriebs vom 25.10.2024 auch formal beendet. „Die seit Auslegung der Planunterlagen bestehende Veränderungssperre ist aufgehoben“. Damit sind Baubeschränkungen, mit denen der Landesbetrieb und die Stadtverwaltung verschiedentlich ihr Nichts-tun begründet hatten, außer Kraft getreten.

Pressemitteilung der BISF zum „Aus“ für die Nordumfahrung

Die Bürgerinitiative Schönes Falkensee (BISF) nimmt hocherfreut zur Kenntnis, dass die Falkenseer Nordumfahrung endgültig Geschichte ist. Im Amtsblatt für die Stadt Falkensee vom 21. Dezember ist die formale „Bekanntmachung über den Beschluss zur Einstellung des Planfeststellungsverfahrens für den Neubau der Landesstraße L 20/L201, Ortsumgehung Falkensee“ enthalten. Demnach erklärte der Vorhabenträger, der brandenburgische Landesbetrieb Straßenwesen, gegenüber der zuständigen Anhörungs- und Planfeststellungsbehörde, die betreffenden Projektplanungen nicht weiter zu verfolgen.
Genau 25 Jahre nach Gründung der BISF ist damit das endgültige „Aus“ für die Nordumfahrung besiegelt! Zur Erinnerung: Seit den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts plante der Landesbetrieb Straßenwesen den Neubau der Landesstraße 201 im Norden der Stadt, durch Naturschutzgebiete hindurch und direkt am Falkenhagener See vorbei. Im Jahr 2008 startete der Landesbetrieb das notwendige Planfeststellungsverfahren, das großen Widerspruch erntete und nie zu Ende geführt wurde. Immer strengere Umweltschutzvorschriften ließen das Vorhaben in den letzten Jahren immer unwahrscheinlicher werden.
Die BISF gründete sich 1999, um gegen das monströse und teure Bauvorhaben vorzugehen, das die lebenswerte Natur im Norden Falkensees verschandelt hätte. Neben negativen Auswirkungen auf den Umwelt- und Klimaschutz konnte die BISF auch nachweisen, dass die verkehrlichen Effekte äußerst gering gewesen wären, da nur vergleichsweise wenige Fahrzeuge nach den Prognosen die Umfahrung genutzt hätten und viele Fahrzeuge weiterhin durch bzw. in die Stadt gefahren wären.
Günter Chodzinski, seit Anfang an Vorsitzender der BISF: „Die Freude ist riesig! Es ist schon eine Ironie des Schicksals, dass gerade im Jahr unseres 25-jährigen Jubiläums die Nordumfahrung endgültig begraben wird. Das werden wir noch auf unserem Neujahrsempfang Anfang nächstes Jahres gebührend feiern.“
Marc-Oliver Wille, Verkehrsexperte der Bürgerinitiative, ergänzt: „Mit dem Aus der Nordumfahrung entfallen für die Stadt Falkensee auch die Beschränkungen durch die freigehaltene Trasse. So kann nun endlich etwa am Gewerbegebiet Nord frei und zum Wohle der Stadt geplant werden. Ich hoffe, dass die Stadtverwaltung die Chancen ergreift und der neue Bürgermeister nicht an überholten Planungen festhält.“
Die Trasse der Nordumfahrung sollte vom Kreisverkehr am Spandauer Platz ausgehend an der Südspitze des Falkenhagener Sees entlang führen, durch das Wäldchen auf die ehemalige und mittlerweile überwiegend zugewachsene Schneise der ehemaligen Grenze einschwenken, sich am Eiskeller und Spandauer Forst vorbei Richtung Schönwalde ziehen und von dort über die naturbelassenen Felder bis zum Bahnübergang an der Nauener Chaussee fortgeführt werden. Die Prognosen bei den Kosten reichten von 30 bis 60 Mio. Euro für den Bau. Aus Sicht der Bürgerinitiative Geld, das an anderer Stelle wesentlich besser angelegt war.
Chodzinski: „Wir können schon stolz sein, dass wir uns als anfangs kleiner Verein gegen die scheinbar übermächtigen Planer beim Landesbetrieb und die Befürworter in Stadt und Land behaupten konnten. Letztlich haben sich die besseren Argumente für Natur- und Umwelt und die Unterstützung vieler Bürgerinnen und Bürger durchgesetzt. Dies kann auch ein Ansporn mehr Bürgerbeteiligung und für andere Bürgervertretungen sein, sich nicht alles gefallen zu lassen.“

Foto: BISF

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