Tour 1 von Regina Henke
* Start: Spektewiesen: Endhaltestelle des M37 Freudstraß
* Ziel: Mauerweg Radelandstr.: M37 oder Bus 130 Waldkrankenhaus
* Ca. 9,5 km, 3 Stunden, evtl. länger
Ich komme aus der Freudstraße, gehe nach rechts an den Spektewiesen linker Hand entlang und folge weiter dem Weg, der dann nach links abknickt, treffe auf den Mauerweg, folge ihm aber nicht nach rechts, sondern gehe bis zur Pestalozzistraße, in die ich rechts einbiege. Hier gibt es keinen Gehweg, es ist aber nur ein kurzes Stück, und die Straße ist nicht so stark befahren. Kurz hinter der Thierstraße, einer Sackgassenstraße, die rechts abzweigt, überquere ich die Pestalozzistraße und gehe in einen Waldweg nach links hinein. Ich nehme den linken Weg und biege an der nächsten Möglichkeit nach rechts ab. Es ist herrlich ruhig hier, immer noch Waldboden, links ein Feuchtgebiet und kleiner See, der „Alte See“. Frösche quaken hier im Sommer, Libellen fliegen über den See, und ich finde sogar eine Bank am Ufer. Nach einer kurzen Pause gehe ich weiter, komme an der Humboldtallee, die hier in die Fröbelstraße übergeht, heraus und überquere sie.
Foto Regina Henke: Falkenhagen – Alter See
Hier befinde ich mich nun in der Siedlung Falkenhöhe in Falkenhagen, einem Stadtteil von Falkensee, und gehe, anfangs auf einem schmalen Waldweg, später auf einem Schotterweg, am Ufer des Falkenhagener Sees (kein Badesee) entlang. Ein kleiner Naturlehrpfad gibt interessante Informationen über Pflanzen und Tiere. Der See befindet sich im Landschaftsschutzgebiet Nauen-Brieselang-Krämer Forst. Zum Schutz der Tier‑ und Pflanzenwelt sind viele Freizeitaktivitäten eingeschränkt. So gibt es eine Vogelinsel im Westen des Sees, die nicht zugänglich ist.
Neben dem Falkenhagener See gibt es noch einen zweiten, kleineren See, den Neuen See, Überbleibsel einer Sandgrube. Beide Seen sind miteinander verbunden. Am Neuen See gibt es eine Badestelle. Man kann ihn auf 1,785 km umrunden.
Ich gehe nun weiter am nordwestlichen Ufer des Falkenhagener Sees entlang. Ich habe keinen direkten Blick auf den See, dazwischen befinden sich Bäume und Schilf. Es gibt aber immer wieder Aussichtspunkte und Bänke zum Verweilen. Wenn man sich Zeit nimmt, kann man hier Vögel hören und beobachten. Am Ende des Uferweges befinde ich mich in der Schubertallee, die zum Waldrand führt. Die Schubertallee ist ein Sandweg, ebenso wie der Niederneuendorfer Weg, in den ich nun links einbiege.
Gleich die nächste Möglichkeit gehe ich schräg links gerade in den Wald hinein, an der nächsten Weggabelung nach rechts und dann durch Felder, die Teufelsbruchwiesen. Hier kann ich viele Vögel beobachten, wie sie auf den Grashalmen sitzen und singen.
Foto Regina Henke: Goldammer – Teufelsbruchwiese
Foto Regina Henke: Teufelsbruchwiese
Foto Regina Henke: Teufelsbruchwiese – Mohn
Leider ist diese Idylle gefährdet. Hier soll eine Autostraße direkt durch die Wiese gebaut werden. Das bedeutet den Tod für die Tier‑ und Pflanzenwelt und wird außerdem das gesamte umgebende Gebiet, die Große Kuhlake sowie den Falkenhagener See und auch das benachbarte Spandau beeinträchtigen, weitere Informationen findet man unter www.bisf.de. Ich denke, das geht nicht nur die Anwohner etwas an, sondern auch uns Berliner, besonders die Spandauer. Denn hier wird ein Naherholungsgebiet zerstört. Und auch Eiskeller bleibt nicht so ruhig, wie es noch ist.
Ich komme am Nieder Neuendorfer Kanal an einer Brücke heraus, gehe auf einem Trampelpfad ein Stück nach rechts am Kanal entlang und komme auf einem breiten, mit Steinen bestreuten, Weg heraus. Das ist der Weg um Eiskeller herum, der ehemalige Grenzverlauf. In Eiskeller ist es immer ein bisschen kälter als im übrigen Berlin, im Winter bis zu 10 Grad, deshalb wurde früher das im Winter auf dem Falkenhagener See geschlagene Eis dort gelagert – in einem gemauerten Bunker, dem Eiskeller. Wenn es im Sommer heiß ist, scheint diese Regel nicht zu stimmen. Ich finde es hier genauso heiß wie überall sonst in Berlin.
Mögliche andere (längere) Fortsetzung des Spaziergangs
Wenn man hier nach links geht, kommt man zum asphaltierten Mauerweg und könnte noch einmal nach links am Nieder Neuendorfer Kanal entlang gehen bis zum ersten möglichen Abzweig in einen Waldweg nach rechts. Hier beginnt der Kuhlakenwanderweg, markiert mit roten und grünen Punkten. Man kann bis zum Johannesstift die ganze Zeit auf Waldboden laufen, ca. 1 – 2 Stunden. Es ist ein sehr schöner Weg. Mit etwas Glück kann man Rehe sehen. Es gibt viele Gelegenheiten zum Verweilen, Holzbänke und –tische laden ein zu einem Picknick mit Blick auf Seerosen und Frosch‑ und Vogelkonzert im Ohr. Beenden kann man diesen Abstecher am Johannesstift an der Endhaltestelle des M45. Der gesamte Weg (Freudstr. – Johannesstift) ist dann ca. 13,7 km lang, das ist 4 km länger. Man muss etwa eine Stunde mehr einplanen. Der Kuhlakenweg ist hier an anderer Stelle schon ausführlicher beschrieben.
Foto Regina Henke: Seerosen – Kuhlake
Ich gehe nun nach rechts und nehme nach einer Weile die zweite Möglichkeit, nach rechts in den Wald hineinzugehen. Es ist ebenfalls ein breiter, mit Steinen bestreuter Weg, der ein paar Kurven beschreibt, abwechselnd links und rechts. Hier sehe ich Sandstrohblumen. Die Sandstrohblume ist nach Bundesartenschutzverordnung geschützt und gilt als gefährdet. Ich komme nun auf einen kreuzenden Weg, den Niederneuendorfer Weg, der nach rechts, an dieser Stelle asphaltiert, nach Falkensee führt. Ich gehe in die andere Richtung nach links in den Wald hinein, das FFH-Gebiet Große Kuhlake. FFH-Gebiet heißt, dass es ein nach Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, einer Naturschutzrichtlinie der EU, geschütztes Gebiet ist. Auch der Spandauer Forst ist FFH-Gebiet, eigentlich gehören diese beiden FFH-Gebiete zusammen.
Schon der Spandauer Forst ist ja ein riesiges Waldgebiet, aber hier ist es noch ruhiger. Selten treffe ich einen Menschen. Keine Straße unterbricht die Ruhe (noch). Wenn ich auf diesem Weg bleibe, der aber nicht gerade verläuft, komme ich nach ca. 40 Minuten auf dem Mauerweg an der Radelandstraße heraus. Dass ich an der richtigen Stelle angekommen bin, erkenne ich an einem Pilz mit Tisch und Bänken, der sich hier befindet und daran, dass man ein kleines Stück weiter die Häuser von Falkenhöhe sehen kann. Ich überquere den Mauerweg und gehe einen Waldweg entlang bis zur Radelandstraße, biege nach rechts in die Stadtrandstraße ein und kann den Spaziergang am Bus 130 oder M37 beenden. Beide fahren in Richtung S+U Rathaus Spandau.
Regina Henke