Große Mehrheit im Kreisvorstand für Entwicklung eines
Die Spandauer SPD hat sich mit klarer Mehrheit gegen den Bau der Falkenseer Nordumfahrung ausgesprochen.
Bei einer Gegenstimme und mehreren Enthaltungen nahm der Kreisvorstand der Sozialdemokraten in der Havelstadt am Montag Abend einen Antrag an, wonach die Natur im Spandauer Forst und die in Brandenburg angrenzenden Freiflächen Falkenseer Kuhlake und Krämerwald geschützt werden sollen.
Der Kreisvorstand der SPD Spandau „unterstützt die Beschlussfassung der Gemeindeversammlung Schönwalde und lehnt den für Spandau planungsbefangenen Bauabschnitt der L 20 n in Höhe des Eiskellers ab.“ Stattdessen wurde die Entwicklung eines Verkehrskonzeptes für das Gebiet rund um Spandau ohne Bau der neuen Trasse gefordert.
„Dort, wo die L20n gebaut werden soll, gibt es einfach zu viele schützenswerte Tiere und Pflanzen“, argumentierte der Kreisvorsitzende Raed Saleh. „Wir bleiben bei unserem Kurs, die Natur zu bewahren. Außerdem ist die Straße aus verkehrspolitischer Sicht nicht nötig.“
Als Spandauer SPD- Mitglied und Bezirksverordneter interessiert mich neben den Belangen des Naturschutzes und des Erhalts eines wertvollen zusammenhängenden Naherholungsgebietes im Spandauer und Falkenseer Norden natürlich auch sehr, inwieweit sich der Bau der Falkenseer „Nordumfahrung“ auf den Straßenverkehr in Spandau auswirkt.
Leider geben die Planungsunterlagen hierüber keine Auskunft, weil die Auswirkungen auch nicht untersucht worden sind. Die Stadtobersten Falkensees haben erkannt, dass der Bau der L 20n nur durch leistungsfähige Anbindungen an das vorhandene Straßennetz „Sinn“ machen kann. Lächerliche 8% Durchgangsverkehr lassen das Projekt in Gänze zum Steuergrab und zum Frevel an vorhandenen Naturgütern verkümmern. Dass aber -wie behauptet- keine Auswirkungen auf Spandauer Straßen zu befürchten seien, steht im Widerspruch zu dem angedrohten vierspurigen Ausbau der Spandauer Straße. Warum soll eine vorhandene Straße ausgebaut werden, wenn der Verkehr sich nicht verändert? Er wird sich verändern. Das Mehr an Fahrzeugaufkommen zwängt sich auf seinem Weg nach Spandau und Berlin über Spandaus schon jetzt stark belastete und zu den Hauptverkehrszeiten überlastete Knotenpunkte: den Falkenseer Platz und die Kreuzungen am Rathaus Spandau. Dies ist aus Spandauer Sicht völlig unakzeptabel.
Die Spandauer SPD hat hier ein Zeichen gesetzt und bringt ihre Meinung zu der geplanten Nordumfahrung deutlich zum Ausdruck. Nach der SPD Schönwalde sind auch wir gegen den Bau der Straße, die niemand braucht.
Unser Appell an die Verantwortlichen in Falkensee und mehr noch im Land Brandenburg: Finger weg von den FFH- Gebieten, Planungen einstellen und Alternativen zum Auto entwickeln. Die Bundesregierung hat mit der Abschaffung der Pendlerpauschale -auch wenn das nicht jeder in Falkensee gerne lesen wird- ein deutliches und richtiges Signal gesetzt. Dem Flächenverbrauch in unserem Land durch die Zersiedelung muss Einhalt geboten werden. Es geht schlicht und einfach um den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen und der Lebensqualität in den Städten.
Das Problem des starken Verkehrsaufkommens wird durch die Nordumfahrung nicht behoben, sondern nur von einer Ecke Falkensees in eine andere Ecke Falkensees und auch noch nach Schönwalde und Spandau (St. Floriansprinzip) verlagert. Damit aber nicht genug. Durch eine schöne breite Straße werden die Autofahrer (sicherlich auch viele LKWs) dazu aufgefordert, den Berliner Ring bereits in Falkensee zu verlassen. Nicht nur, dass für uns Berliner die herrlichen Naherholungsgebiete „Spandauer Forst“ und „Falkenhagener See“ zerstört werden, auch die Verkehrssituation auf der Falkenseer Chaussee, die bereits jetzt schon sehr belastend ist, wird dadaurch erheblich verschlimmert. Was ist mit der Feinstaubbelastung hier am Wasserwerksgelände.