Leserbrief in der MAZ vom 08.12.2009
ZUM LESERBRIEF EINER BETROFFENEN FALKENSEERIN ÜBER DIE NORDUMFAHRUNG, MAZ VOM 4. 11.
Im Ansatz hat die Verfasserin ja recht, wenn sie meint, dass „Verkehrslärm und die Gefahr“ für alle Falkenseer reduziert werden sollten. Wen aber meint sie mit „alle“? Ich kann die Meinung der Verfasserin nicht nachvollziehen. Mit dem Projekt hat sie sich überhaupt nicht vertraut gemacht, denn dann würde sie wissen, dass die Kinder auf dem Weg zur Schule in der Kantstraße sehr wohl diese Trasse überqueren müssen und dass diese Trasse am Spandauer Platz endet bzw. beginnt und von dort der Verkehr in Richtung Berlin in weit größerer Anzahl abfließen wird als beispielsweise gen Potsdam. Es dürfte der Verfasserin auch nicht entgangen sein, dass deshalb dieser Teil der Spandauer Straße vierspurig ausgebaut werden soll. Für die Anwohner in diesem Straßenabschnitt scheint eine Verkehrslärmreduzierung also nicht zuzutreffen. Es ist auch kein Geheimnis, dass gut ausgebaute Straßen automatisch mehr Verkehr anziehen. Das bedeutet mehr Lärm, mehr Abgase, mehr schädliche Umwelteinflüsse. Lärm erzeugt Dauerstress und kann zu Erkrankungen führen. Und was ist mit dem Lkw-Verkehr? Die Schreiberin ist naiv, wenn sie glaubt, dass eine Umfahrung nicht dazu verleitet, die Autobahn-Maut zu umgehen. Und naiv ist auch die Ansicht, dass jemand, der von Falkenhöh nach Seegefeld will, dazu die Umfahrung nutzt. Den innerstädtischen Verkehr kann keine Nordumfahrung beseitigen. Wie Gutachten bestätigen, geht es um acht Prozent Durchgangsverkehr, der aus der Stadt „gebracht“ werden soll. Ist dafür ein ca. 30 Millionen Euro teures Straßenbauprojekt gerechtfertigt?
Ellen Hoffman, Falkensee