Jahrelang kleine Umbauten unterlassen

Leserbrief in der MAZ vom 02.12.2009

ZU „AUSBAU IM ZWIELICHT“, MAZ VOM 27.11.

Die Angriffe von Bürgermeister Heiko Müller gegen die Bürgerinitiative „Schönes Falkensee“ (BISF) hinsichtlich einer Bürgerversammlung zum geplanten Ausbau der Spandauer Straße sind völlig unberechtigt. Die Stadt ist nicht einmal Planungsträger, sondern das Land Brandenburg. Und die Stadtverwaltung hat sich bisher auch nicht gerade mit einer offensiven Informationspolitik hervorgetan. Warum nun die Aufregung? Wir sind der BISF sehr dankbar, dass sie dieses für uns wichtige Thema aufgegriffen hat. Viele Teilnehmer der Veranstaltung lehnten von sich aus die Ausbaupläne ab. Eine neue Spur und ein übermäßiger Ausbau erschienen vielen Bürgern überhaupt nicht nötig. Falkensee ist ja nun keine Großstadt. Außerdem hätte man schon längst etwas unternehmen können.
Ich finde es sehr frech, wenn Herr Müller behauptet, die BISF würde mit ihrer Aufklärung verunsichern. Verunsichert werden die Anwohner, wenn im Frühjahr Vermesser die Straße entlang laufen, im Sommer Pläne in einem Ausschuss vorgestellt werden und bis Ende November die Anwohner nichts weiter hören. Falkenhöh wäre wirklich nicht mehr attraktiv, wenn es durch eine – perspektivisch – vierspurige Spandauer Straße und eine Nordumfahrung eingekesselt wäre. Vertritt der Bürgermeister überhaupt auch die Interessen der Einwohner von Falkenhöh?
Ein „Kollaps“ droht auf dieser Straße nun wirklich nicht. Der Verkehr hat abgenommen, das steht zum Beispiel im Lärmaktionsplan der Stadt. Und im Berufsverkehr ist es eben etwas voller. Man kann doch Straßen nicht nur deshalb ausbauen, damit der Verkehr in dieser einen Stunde pro Tag flüssig rollt. Erst wurden jahrelang sinnvolle kleine Umbaumaßnahmen unterlassen, und nun wird alles überdramatisiert. Baut diesen unsäglichen Kreisverkehr am Spandauer Platz aus, legt Zebrastreifen vor allem an den Bushaltestellen an für gefahrloseres Überqueren der Fahrbahn, schaltet die Ampel an der Stadtrandstraße in Berlin länger auf Grün – und schon ist alles gut.

 
Iris Rewitz, Falkensee