MAZ vom 17.09.08
FALKENSEE Dem Protest gegen den Bau der Nordumfahrung hat sich nun auch die Jagdgenossenschaft Falkensee angeschlossen. Das wurde Montagabend bei einer Versammlung beschlossen, bei der auch Mitglieder der Forstbetriebsgemeinschaft unter Vorsitz von Udo Appenzeller anwesend waren. So wolle man nicht nur Einwände gegen das Straßenbauprojekt erheben. Nach Informationen der MAZ ist auch mit einigen Einzelklagen von Waldbesitzern und Landwirten zu rechnen, deren Flächen vom Bau der Umfahrung betroffen sind.
Nach Ansicht der Jagdgenossenschaft ist die Planung der Trasse nicht gutzuheißen, weil traditionelle Wiesen-, Wald- und Ackerflächen zerschnitten werden würden. In Gefahr gerate dadurch auch die Artenvielfalt. Die Frischluftzufuhr nach Berlin, die „Grüne Lunge“ des Berliner Umlands“, stehe außerdem zur Disposition.
Wie es am Montag in der Versammlung hieß, müssten die Land- und Forstwirte aber auch deshalb mit Problemen bei der Bewirtschaftung ihrer Flächen rechnen, weil entlang der Nordumfahrung auf einer Länge von rund zehn Kilometern lediglich zwei Querungen vorgesehen seien. Die Flächen verlören an Wert, die Jagdmöglichkeiten würden eingeschränkt werden oder ganz verloren gehen. Finanzielle Einbußen seien zwangsläufig. Entschädigungen könnten die negativen Folgen nicht ausgleichen. kusch