Am 26.06.2007 folgten über dreißig Anwohner des Havelländer Weges und der näheren Umgebung der Einladung von Bündnis 90/Die Grünen, Ortsverband Falkensee, ins Restaurant „Bei Petra und Artur“ zur Gesprächsrunde über die Zukunft des Havelländer Weges.
Die Empörung der versammelten Bürger über den gegenwärtigen Zustand der Straße war gewaltig. Vom Kreisverkehr bis zur Starnberger Straße ist der Havelländer Weg auf der linken Hälfte mit einer dünnen aber glatten Asphaltdecke versehen. Die rechte Hälfte besteht überwiegend aus notdürftig geflickten Schlaglöchern. Seitdem der Havelländer Weg zur Vorfahrtsstraße gemacht wurde, wird häufig mit hoher Geschwindigkeit gefahren und das in Richtung Norden wegen der ungleichen Straßenbeschaffenheit oft auf der falschen Seite. Dadurch entsteht – besonders an den Kreuzungen – eine hohe Unfallgefahr.
Der Rest des Havelländer Weges bis zur Schönwalder Straße wurde geschottert und gleicht seit Monaten einer grau verstaubten Mondlandschaft mit tiefen Kratern. Bei trockenem Wetter dringt der Staub durch jede Ritze und verursacht bei längerem Aufenthalt im Freien Reizhusten. Bei Regenwetter füllen sich die Schlaglöcher mit Wasser und sind in ihrer Tiefe für die Verkehrsteilnehmer schlecht abschätzbar.
Seit der Schotterung hat der Verkehr – zum Teil mit schweren Lastwagen – erheblich zugenommen. Die dadurch erzeugte Erschütterungen bringen nicht nur die Gläser im Schrank zum Klappern, sondern haben auch an einigen Häusern zu Rissen in den Wänden geführt.
In der Gesprächsrunde wurde die Enttäuschung und Verbitterung vieler Anwohner über den Umgang der Stadtverwaltung mit ihren Eingaben und Vorschlägen zur Verbesserung der Verkehrssituation am Havelländer Weg deutlich. Einige vermuten, dass der Zustand des Havelländer Wegs gewollt sei, um Druck für den Ausbau der Straße als Haupterschließungsstraße zu machen und den Widerstand der Anwohner zu schwächen. Nach den Äußerungen der Anwesenden zu urteilen, ist jedoch das Gegenteil eingetreten.
Herr Gunkel stellte den Plan der Grünen vor, den Havelländer Weg als Sammelstraße im bewohnten Bereich zu gestalten und im geschützten Waldbereich für den Kfz-Verkehr zu sperren. Dies sei als langfristiges Ziel gedacht. Voraussetzung wäre die Verhinderung der Nordumfahrung, denn wenn diese Straße tatsächlich gebaut wird, wäre den Ausbau des Havelländer Weges als Zubringerstraße nicht mehr zu stoppen.
Mit den Anwohnern wurden nach kurzfristige Lösungen gesucht und ein Forderungskatalog zusammengestellt, der folgende Punkte umfasst:
– 1. Flicken der Straßenlöcher
– 2. Vorfahrtsregelung rechts vor links
– 3. 30 kmh Höchstgeschwindigkeit
– 4. 10 kmh im verschotterten Wohngebiet
– 5. Durchfahrverbot für LKW
Die Forderungen wurden zur Abstimmung gestellt und angenommen mit nur einer Ablehnung und keinen Enthaltungen.
Dietmar Strehl, Bürgermeister-Kandidat von Bündnis 90/Die Grünen versichert, dass seine Partei die Forderungen im Stadtparlament vertreten werde.
Herr Chodzinski, Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr, regte zur Teilnahme der Anwohner an den Sitzungen dieses Gremiums, wo sie ihre Anliegen weiterhin einbringen können. Dies sei ausdrücklich erwünscht.
Eine Anwohnerin schlug vor, bunte Aktionsformen gegen den grauen Staub zu entwickeln. Diese könnten z.B. beim Sommerfest der BI Schönes Falkensee am 07.07. besprochen werden.
J. Knarr