Erste kleine Schritte sollen die Falkenhagener entlasten

VERKEHR: Nachtfahrverbot für Lkw vertagt

MAZ vom 07.01.2009

 

FALKENSEE – Im Dezember hatten die Stadtverordneten den Lärmaktionsplan beschlossen. Am Montag legte die Verwaltung dem Stadtentwicklungsausschuss einen neun Punkte umfassenden Maßnahmekatalog vor, um den Abschnitt der Falkenhagener Straße zwischen Sonnen- und Bahnhofstraße zu entlasten. Es ist jener Abschnitt, dessen Anwohner am stärksten vom Verkehrslärm geplagt werden, denn alljährlich passieren ihn mehr als sechs Millionen Fahrzeuge.

So sollen jetzt zu den Bushaltestellen am Rathaus barrierefreie Zugänge geschaffen werden. Beidseits der Mittelinsel vor dem Rathaus werden die Borde abgesenkt. Und auch die Einführung von „Tempo 30“ in der Falkenhagener steht an. Diese drei kleinen Schritte sind das sofort Machbare, erklärte Günter Siegert, der Leiter des Tiefbauamtes. Bis die Geschwindigkeitsbegrenzung allerdings durchgesetzt ist, wird es noch dauern, denn hier hat der Landesbetrieb Straßenwesen das letzte Wort, handelt es sich doch um eine Landesstraße. „Alles andere“, dämpfte Siegert die Erwartungen, „ist sehr kostenaufwändig und muss gemeinsam mit dem Landesbetrieb diskutiert werden.“ Doch man werde sich nun Schritt für Schritt an die Arbeit machen.

Günter Chodzinski (Grüne/ABü) ging das nicht weit genug. Er monierte, dass die Anträge der Grünen wieder nicht berücksichtigt wurden, so zum Beispiel das Nachtfahrverbot für Lkw. Die Grünen hatten vorgeschlagen, sie zur B 5 umzuleiten. Doch im Stadtentwicklungsausschuss wurde am Montag eindringlich vor den Nebenwirkungen gewarnt. „Wenn man ihnen den Weg versperrt, suchen sie sich andere Wege“, konstatierte Bürgermeister Heiko Müller. Für ihn ist das Lkw-Nachtfahrverbot in der Falkenhagener Straße erst dann sinnvoll, wenn es eine Alternative gibt – die Nordumfahrung. Ansonsten werden sich die Fahrer den kurzen Weg durch Straßen suchen, in denen ebenfalls Menschen ungestört schlafen wollen. (Von Hiltrud Müller)