Leserbrief in der MAZ vom 11.03.2009 zu den Artikeln und Leserbriefen zur Eiche am Gesundheitszentrum
Ein einzelner Baum erzeugt in Falkensee ein großes Medienecho. Die Eiche am Gesundheitszentrum soll geschützt werden, findet offenbar die Mehrheit, und das wäre machbar gewesen. Jetzt scheint es zu spät – wie so oft, wenn sich Bauwut und Kapitalstreben gegen Naturschutz durchsetzen. Man hat gedanklich das Bild vor Augen, wie sich Umweltschützer an den Stamm ketten, wenn die Fällkolonne mit der Säge anrückt. Wie groß würde dann erst der Aufschrei sein, wenn für die umstrittene Nordumfahrung hunderte Bäume und hektarweise Naturschutzgebiete geopfert werden müssten?
Zur Ergänzung der Diskussion hilft noch ein Blick in die von der Stadt beschlossene „Satzung zum Schutz des Baumbestandes“. Sie ist keine fünf Jahre alt. Dort heißt es (gekürzt): „Zweck dieser Satzung ist es, den Bestand an Bäumen zur Sicherung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und zur Belebung, Gliederung und Pflege des Stadt- und Landschaftsbildes zu erhalten, zu pflegen und zu entwickeln. Die Bäume im Geltungsbereich dieser Satzung werden zu geschützten Landschaftsteilen erklärt.“ Noch Fragen?
Für Baumpflege ist kein Geld vorhanden im Haushalt. Für Bauprojekte schon. Es scheint, als ob der Stadt Falkensee beim Thema Baumschutz das M abhanden gekommen ist.
Marc-Oliver Wille,
Falkensee