MAZ vom 21.01.09
Stefan Kuschel über die jüngste Kritik am Landrat und die Zustände in der Kreispolitik
Als volksnah hat sich der Landrat noch nie hervorgetan. Offen und entspannt auf Menschen zugehen, das fällt Burkhard Schröder (SPD) sichtlich schwer. Für den Umgang mit jenen, die es wagen, Kritik an ihm zu üben, gilt das erst recht. Dann neigt der Landrat zur verbalen Verkrampfung und festigt seinen Ruf, nicht heraus zu können aus seiner dünnen Haut. Der Chef der Kreisverwaltung hat das in seiner Neujahrsrede jüngst bewiesen. Er wundere sich darüber, so Schröder, dass „kreisbekannten Egozentrikern“ in den Medien eine öffentliche Bühne geboten werde, auf der sie ihre Angriffe formulieren können. Wen er meinte, war klar: Den Leiter des Jugendhofs Berge, den Vorsitzenden und den Fraktionschef der Bürger für Brieselang – die Liste ließe sich fortsetzen. Wer draufsteht, äußert sich kritisch über Schröder und die Verhältnisse im Kreis. Anlässe gibt es viele: Verzicht auf direkte Landratswahl, Postenabsprachen zwischen SPD und CDU, Versäumnisse im Jugendamt, Aussagen zum Nahverkehr, Privilegien des Landrats, Politikstil der Kreiskoalition gegenüber Grünen und Linken, Finanzierung von MAFZ und Schloss Ribbeck. Alles Themen von öffentlichem Belang, sie müssen erörtert werden. Egozentrisch ist dabei nur der Wunsch, derlei Einwürfe zu unterbinden. siehe Seite 15