Zu einer Bürgerversammlung zum geplanten Ausbau der Spandauer Straße lud die Bürgerinitiative Schönes Falkensee Ende November in die Theodor-Fliedner-Werkstätten. Etwa 90 Interessierte folgten der Einladung, um die Ausbaupläne zu diskutieren, die der federführende Landesbetrieb für Straßenwesen als Entwurf erstellt hatte und die im September im Falkenseer Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt wurden. Die BISF bereitete die geplante Trasse mit Fotos auf, um die Lage zu verdeutlichen.
Ziel der Veranstaltung war es, Anregungen, Wünsche und Befürchtungen der Anwohner aufzunehmen und diese frühzeitig in die Planung einbringen zu können. Kritisiert wurde, dass der Landesbetrieb als Planungsträger und die Falkenseer Stadtverwaltung die Anwohner erst sehr spät in den Planungsprozess einbeziehen möchten. Viele Anwohner befürchten, es sei dann zu spät, um ihre Meinungen und Vorschläge noch einfließen zu lassen. Für den weiteren Diskussionsprozess wird die BI die genannten Argumente bündeln und in einem Protokoll den Planern zur Verfügung stellen. Anfang des kommenden Jahres will die Stadtverwaltung in einer eigenen Informationsveranstaltung konkretere Pläne vorstellen.
Vorgesehen ist eine nördlich der heutigen Spandauer Straße gelegene, 6 m breite neue Fahrspur Richtung Kreisverkehr Spandauer Platz (4 m für Kraftfahrzeuge plus 2 m breite Spur für Radfahrer); die bisherige Alleestraße würde auch auf eine Fahrbahn Richtung Berlin reduziert werden. Mehrere Anwohner waren überrascht, wie nah die neue Trasse an die Grundstückgrenzen heranreichen soll. Mehrheitlich lehnten die Bürger in der Diskussion das Ausbaukonzept ab; sie fürchteten mehr Lärm und Feinstaub, größere Schwierigkeiten der Straßenüberquerung oder negative Auswirkungen auf die Geschäfte in der Ladenzeile. In der Summe erkannten sie keinen Nutzen in der zusätzlichen Spur und bevorzugten eher einen geeigneten, moderaten Ausbau der jetzigen Straßenführung. Die BISF stellte dar, wie etwa Busbuchten und separate Abbiegespuren ohne großen Aufwand eingerichtet werden könnten, um den Verkehrsfluss zu verbessern.
Außerdem wurde erläutert, dass eine Verbreiterung der Spandauer Straße – perspektivisch sogar auf vier Spuren, je zwei pro Richtung – allein nichts nützt, um den Verkehrsfluss zu verbessern. Nötig ist, die Engpassstellen an den Enden der Straße zu beseitigen. Schwierigkeiten im Berufsverkehr machen heute der zu schmale Kreisverkehr am Spandauer Platz und die Ampelkreuzung an der Berliner Stadtrandstraße. Dies sind die beiden Schwachstellen, die beseitigt werden müssten; auf die Breite der Straße dazwischen kommt es nicht wesentlich an.
Berlin setzt weiterhin auf die Verlängerung des bereits vierspurig ausgebauten Brunsbütteler Damms bis an die Landesstraße L 20 – dieser Lückenschluss würde auch eine deutliche Entlastung der Spandauer Straße bringen. Doch das Brandenburger Infrastrukturministerium sieht keinen Bedarf für diesen sinnvollen Anschluss. Hier scheint eine bessere Abstimmung zwischen den Nachbarn dringend erforderlich. Die BISF fordert vom brandenburgischen Landesbetrieb für Straßenwesen, die kurze Verlängerung des Brunsbütteler Damms vordringlich umzusetzen und eine Prüfung eines moderaten Ausbaus der Spandauer Straße innerhalb der jetzigen Trasse vorzunehmen.