Sie bleiben bei ihrem Nein

MAZ vom 15.01.2008

Bürgerinitiative „Schönes Falkensee“ will sich mit Bau der Umgehung nicht abfinden

FALKENSEE – Die Verhinderung der Nordumfahrung ist nach wie vor das erste Ziel der Bürgerinitiative „Schönes Falkensee“. Bilanz und Ausblick beim Neujahrsempfang.

Die Bürgerinitiative „Schönes Falkensee“ hatte am Sonnabend zum Neujahrsempfang ins Restaurant „Quo Vadis“ geladen. Gut 60 Gäste waren gekommen, um über Geleistetes und Kommendes zu sprechen.

Der Falkenseer Verein war 1999 gegründet worden, um sich kritisch in die Stadtentwicklung einzubringen. Er zählt heute knapp 200 Mitglieder. Günter Chodzinski, der Vorsitzende, zog eine positive Bilanz. Die Bürgerinitiative hat Gespräche mit dem Umwelt- und dem Verkehrsminister geführt, Arbeitsgruppen gebildet und mehrfach Akteneinsicht in die Planungsunterlagen zur Nordumfahrung L20n genommen. Denn dieses Bauprojekt will die Bürgerinitiative verhindern. Naturschutzbund und BUND konnten als Unterstützer gewonnen werden. Trotz vieler Aktionen und einer eigenen Website (www.bisf.de) besteht bei den Bürgern noch immer Informationsbedarf, beklagte Chodzinski. Der Soziologe lebt in der Händelallee, an der die neun Kilometer lange Trasse parallel vorbeiführen soll. „Die Nordumfahrung wurde vor der Wende geplant, als der Verkehr noch um Berlin geleitet werden musste“, sagt Chodzinski, und: „Auch mit diesem Straßenbauwerk für 30 Millionen Euro bleibt das Stauproblem Spandauer Straße ungelöst.“

„Vielfältige Natur und weitläufige Landschaft zwischen Schönwalde und Falkensee für ein paar eingesparte Fahrminuten zu opfern, ist ein großer Fehler“, glaubt auch die Falkenseer Landschaftsplanerin Ursula Ziehmann, Mitglied der Bürgerinitiative. Seltene Biotope mitten in einem Flora-Fauna-Habitat-Lebensraum würden so leichtfertig zerstört. (Von Dorothea Flechsig)