Mitstreiter gesucht
Am Mittwochabend kamen ca. 70 interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Schönwalde zu einer Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative Schönes Falkensee in den Schönwalder Schwanenkrug.
Eine eindrucksvolle Präsentation führte den Besuchern vor Augen, dass die geplante Nordumfahrung von Falkensee auch die Belange vieler Schönwalder berühren würde. Mit zahlreichen Grafiken und Entwurfszeichnungen konnten die Dimensionen des Bauvorhabens verdeutlicht werden.
Dass Schönwalde bisher bei den Untersuchungen der negativen Auswirkungen unberücksichtigt geblieben ist, stieß bei vielen Besuchern auf Unverständnis, zumal als Argument der Planer angeführt wurde, die Trasse würde Schönwalder Gemeindegebiet nicht berühren. Dass Lärm und Schadstoffe gerade bei den vorherrschenden Windrichtungen aber nicht an der Gemeindegrenze halt machen, war allen klar. Eine farbige Zeichnung der vorhergesagten Lärmemmissionen wirkte zwar auf den ersten Blick noch harmlos, ein Schallwert unter der gesetzlich erlaubten Belastungsgrenze bedeutet aber keineswegs Ruhe, er kann auch so belästigend und stressauslösend wirken.
Der anwesende Schönwalder Bürgermeister Bodo Oehme wurde von seinen Bürgern danach gefragt, wie denn das Schönwalder Votum zum Thema Nordumfahrung Falkensees ausgesehen habe. Er betonte, dass sein positives Votum für die Trasse auf dem damaligen Informationsstand beruhte. Herr Oehme ist seit dem Vortrag daran interessiert, dieses Votum anhand der inzwischen weiterentwickelten Planung zu überprüfen.
Eine engagierte Besucherin sprach vielen aus dem Herzen, als sie davor warnte, die vielfältige Natur und die weitläufige Landschaft zwischen den beiden Gemeinden Schönwalde und Falkensee für ein paar eingesparte Fahrminuten unwiederbringlich zu opfern.
Von Seiten der BISF wurde darauf hingewiesen, unbedingt termingerecht innerhalb des anstehenden Planfeststellungsverfahrens Einwendungen zu machen. Über die Internetseite wird von der BISF kurzfristig und aktuell informiert werden.
Nach gut zwei Stunden regem Informations- und Meinungsaustausch in angenehmer, sachlicher Atmosphäre ging so mancher Gast mit Infomaterial auch für seine Nachbarn und Freunde nach Hause. Denkanstöße gab es genug, nun brauchen wir tatkräftige Mitstreiter, die sich zusammen für den Erhalt von Natur und Lebensqualität in und um Falkensee und Schönwalde einsetzen und dies auch ihre Politiker wissen lassen.
Mich würde ja mal interessieren, zu welcher Neubewertung Herr Oehme nun gekommen ist.
Leider ist der Bürgermeister zu keiner neuen Meinung gekommen. wie aus seiner Antwort vom 15.11.07 zur o. g. Frage ersichtlich wird:
„Ich gehe mal davon aus, dass die Informationen die Herr Chodzinski gegeben hat auf Grund seiner Einsichtnahme in die Unterlagen erfolgte und somit auch den aktuellen Stand widerspiegelt. Diese Informationen gehen in einigen Punkten sehr stark von dem ab, was mir bisher vorlag. Ich habe zwischenzeitlich viele Vorgedruckte Briefe an mich von Bürgerinnen und Bürgern erhalten und habe in diesem Brief auch zugesichert, dass wenn nähere Informationen vorliegen, wir eine entsprechende Veranstaltung durchführen aus der dann aus berufenen Munde auch die entsprechend klaren Informationen kommen.
Ich selbst stehe auch auf dem Standpunkt, dass nur durch ein ordnungsgemäßes Beteiligungsverfahren auch alle Aspekte benannt und somit dann auch bewertet werden können. In diesem Schreiben hatte ich auch bereits angemerkt, dass es von mir einen Vorschlag gab die Verkehre auf bisher gewidmeten Straßen zu führen, wie den Havelländer Weg. Das wurde aber klar abgelehnt. Nicht durch das Straßenbauamt Potsdam, dem heutigen Landesbetrieb für Straßenwesen, sondern durch einige Falkenseer selbst. Verwunderlich ist auch für mich, dass das Raumordnungsverfahren obwohl es ein Jahr bei Herrn Minister Dellman liegt, immer noch nicht auf den Weg gebracht wurde. Woran mag das liegen?
Wichtig ist, dass wir für unsere Region ordentliche Verkehrsverbindungen schaffen, die den Anforderungen unserer Zeit und unserer Region gerecht werden.“
Bodo Oehme, Bürgermeister der Gemeinde Schönwalde-Glien
Zu hoffen ist, dass die Gemeindevertreter bzw. der Ortsbeirat Siedlung die zuerwartenden negativen Auswirkungen der Nordumfahrung ebenso erkennen, wie die vielen Bürger auf der Veranstaltung, und dann ebenfalls im Beteiligungsverfahren der Planfeststellung fristgerecht ihre Einwende abgeben. Ein jeder kann sich die Präsentation zur geplanten Trasse ansehen und sich eine eigene Meinung bilden, auch die politischen Vertreter.