Märkische Allgemeine vom 06.06.2007
Kommentar STEFAN KUSCHEL
Der Bau des Nordteils der Falkenseer Ortsumfahrung hat sich zur unendlichen Geschichte entwickelt, lange bevor der erste Spatenstich den märkischen Sand zerteilt hat. Minister gingen, Minister kamen – der Beginn des Planfeststellunsgverfahren ist mehrfach verschoben worden. Bis auf kaum wahrnehmbare Vorarbeiten sowie Pro- und Contra-Bekundungen der Einwohner ist nichts passiert. Jetzt gibt es wieder einen Termin, einen groben – den Spätherbst. Diesmal sieht es so aus, als würde der Zeitplan gehalten werden können, weil die Unterlagen vollständig im Ministerium liegen. Das freut die Befürworter. Doch wer von ihnen nun glaubt, der Rest sei Formsache, macht einen Fehler. Die Gegner fechten das Projekt auf jeden Fall gerichtlich an, was lange dauern kann. Ob sich das Land den Bau eines Tages wirklich leisten kann und will, steht jedenfalls nicht so fest, wie es Vertreter der Regierung in der Gegenwart beteuern. Und schließlich sagt selbst der zuständige Minister: Gegen das politische Votum einer Gemeinde wird kein Projekt dieser Art gebaut. Zurzeit gibt es einen Beschluss der Stadtverordneten, der den Bau der Nordumfahrung fordert. Aber 2008 sind Kommunalwahlen – da kann sich vieles ändern.
Ich war schier ohnmächtig vor Wut über die Aussagen von Herrn Dellmann und das stur Verhalten einiger Stadtverordneten!!!!! Ich bleibe dabei: Es sind MEINE Steuergelder, mit denen dort ein Naherholungsgebiet nachhaltig vernichtet wird! NEIN. So etwas dürfen wir und ich nicht zulassen. Das bin ich meinen Kindern schuldig. Auch müssen vorrangig gefahrenfreie Radwege zu den Schulen oberste Priorität haben. Ich appelliere an das Bewusstsein von allen Falkenseern!
Mit einer restriktiven Verkehrspolitik, mit 30-Zonen (die auch kontrolliert werden), Sperrung für den LKW-Durchgangsverkehr, Park&Ride-Plätze etc. kann viel mehr Lärmbelastung aus dem Stadtbereich herausgehalten werden. Die Emotionen dürfen nicht unter Gewohnheit und Faulheit begraben werden!
Carola Dankmeyer
Dem kann ich mich nur anschließen. Es sollen 30 Millionen Euro ausgegeben werden für eine Straße, deren Nutzen sehr fraglich ist.
Den Anwohnern an der Schönwalder und Nauener Straße sollte mal reiner Wein eingeschränkt werden, dass sie auch mit Nordumfahrung nicht an einer ruhigen Straße wohnen werden. Die vorausberechneten 8% Entlastung werden nicht wahrgenommen werden können.
Hinzu kommt noch die Mehrbelastung auf den Zubringerstraßen, wie Havelländer Weg, Schönwalder und Friedrich-Ludwig-Jahn-Str.
Von der Verlärmung jetzt noch ruhiger Wohngebiete und der Zerstörung Falkensees schönsten Naherholungsgebietes mal ganz abgesehen.
Man kann es auch auf den Punkt bringen:
– zweites Gymnasium für Falkensee satt Millionen für Nordumfahrung! ODER
– mehr ausrechend breite uns sichere Fahrradwege für unsere Kinder satt Nordumfahrung ODER
– moderen + kompetente Pädagogen in alles Bereichen im ausreichend Umfang statt Nordumfahrung! ODER
– gut entwickeltes Stadtzenrtum für 4,9 Millionen statt Nordumfahrung ODER
– ausreichend Sportstätten statt Nordumfahrung1
Und bleibt doch noch die Frage, wie ist die Nordumfahrung mit dem Zuschlag der BUGA für das Havelland zu vereinbaren? Herr Bürgermeister, haben Sie sich diese Frage schon gestellt bevor Sie irgendwann mal (das aus der Satdtverwaltung ach so bekannte) „Huch“ sagen müssen?