Bessere Abstimmung zwischen den Nachbarn dringend erforderlich

Falkenseer Kurier:  Jan. – Feb. 2010

Ausbau der Spandauer Straße

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Dieser neben der Spandauer Straße gelegene Grünstreifens soll verschwinden… (Foto: BISF/Göring)

Der brandenburgische Landesbetrieb für Straßenwesen plant zurzeit zusammen mit der Stadt Falkensee einen Ausbau der Spandauer Straße zwischen dem Kreisverkehr am Spandauer Platz und der Landesgrenze zu Berlin. Vorgesehen ist eine nördlich der heutigen Trasse gelegene, 6 m breite neue Fahrspur Richtung Kreisverkehr (4 m für Kraftfahrzeuge plus 2 m breite Spur für Radfahrer); die bisherige Alleestraße würde auf eine Fahrbahn Richtung Berlin reduziert werden. Auf Berliner Seite hat der Bezirk Spandau keine Absichten, das dortige Stück der Falkenseer Chaussee auszubauen.

Mehrere Anwohner und Geschäftsinhaber waren überrascht, wie nah die neue Trasse an die Grundstückgrenzen und die Ladenzeile heranreichen soll. Das wurde auf einer Bürgerversammlung zum geplanten Ausbau deutlich, zu der die Bürgerinitiative Schönes Falkensee eingeladen hatte. Etwa 90 Interessierte folgten der Einladung. Die BISF bereitete auf Basis der Planungen, die der Landesbetrieb als Entwurf im September letzten Jahres im Falkenseer Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt hatte, die geplante Trasse mit Fotos auf, um die Lage zu verdeutlichen.

Mehrheitlich lehnten die Bürger in der Diskussion das Ausbaukonzept ab; sie fürchteten mehr Lärm und Abgase, größere Schwierigkeiten bei der Straßenüberquerung oder negative Auswirkungen auf die Geschäfte in der Ladenzeile. In der Summe erkannten sie keinen Nutzen in der zusätzlichen Spur und bevorzugten eher einen geeigneten, moderaten Ausbau der jetzigen Straßenführung. Die BISF stellte dar, wie etwa Busbuchten und separate Abbiegespuren ohne großen Aufwand eingerichtet werden könnten, um den Verkehrsfluss zu verbessern. Außerdem wurde erläutert, dass eine Verbreiterung der Spandauer Straße – perspektivisch sogar auf vier Spuren, je zwei pro Richtung – hierfür nichts nützt. Nötig ist, die Engpassstellen an den Enden zu beseitigen: den zu schmalen Kreisverkehr am Spandauer Platz und die Ampelkreuzung an der Berliner Stadtrandstraße. Auf die Breite der Straße dazwischen kommt es nicht wesentlich an.

Ziel der Bürgerversammlung war es, Anregungen, Wünsche und Befürchtungen der betroffenen Anwohner aufzunehmen, um diese frühzeitig in die Planung einbringen zu können. Viele Bürger befürchteten, dass sie gar nicht oder erst sehr spät in den Planungsprozess einbezogen werden und es dann zu spät sei, noch deutliche Änderungen vorzunehmen. Für den weiteren Diskussionsprozess hat die BISF die genannten Argumente gebündelt und in einem Protokoll den Planern zur Verfügung gestellt. Mehrere Gewerbetreibende beklagten noch Anfang Januar, dass der federführende Landesbetrieb immer noch nicht mit den Betroffenen Kontakt aufgenommen hat. Anfang 2010 will die Stadtverwaltung in einer eigenen Informationsveranstaltung konkretere Pläne vorstellen. (Marc-Oliver Wille)