Die Bürgerinitiative Schönes Falkensee (BISF) bedauert die Schließung des „wilden“ Parkplatzes am Bahnhof Berlin-Albrechtshof, wo bislang Pendler ihre Autos abstellen konnten, um von der Stadtgrenze mit der Regionalbahn günstig ins Berliner Zentrum zu gelangen. Nach Auskunft der Deutschen Bahn AG, Abteilung DB Immobilien, wird das dortige Tor am Zeestower Weg in Spandau am 15. März endgültig verschlossen. Da die Bahn für die ihr gehörenden Flächen die Verkehrssicherungspflicht nicht übernehmen möchte, seien nun diese „Sicherungsmaßnahmen“ erforderlich. Die DB will ihre Grundstücke meistbietend an Investoren verkaufen.
Der Bezirk Spandau wird zwei kleine Teilflächen ankaufen und darauf einen Bike & Ride-Platz und ein Pumpwerk errichten, sieht aber keine Möglichkeiten zum Bau von Pkw-Stellplätzen. Fraglich ist aus Sicht der BISF nun der Nutzen der beiden aufwändigen Aufzüge, die kürzlich von der Bahn am Bahnhof Albrechtshof errichtet worden sind. Wie sollen Personen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, ohne Auto den Bahnhof und damit die Aufzüge erreichen? Die Busanbindung von Falkensee zum Bahnhof Albrechtshof ist im Übrigen denkbar schlecht.
Die BISF hatte ein Alternativ-Konzept für einen Länder-übergreifenden nutzerorientierten Pendler-Parkplatz am Bahnhof Albrechtshof vorgelegt und ein verkehrliches Gesamtkonzept gefordert, um noch mehr Pendler zum Umstieg auf den umweltfreundlichen ÖPNV zu bewegen. Die Vorschläge wurden von den Beteiligten jedoch nicht weiterverfolgt. Während im Umland Park & Ride gefördert wird, ist in Berlin das Gegenteil der Fall. BISF-Vorsitzender Günter Chodzinski: „Enttäuschend ist dabei die Unmöglichkeit, landesübergreifend und zukunftsfähig zu planen. Die Leidtragenden sind nun die Fahrgäste der Bahn und auch die Anwohner, wenn in den Nebenstraßen geparkt wird.“ Positiv ist aus Sicht der BISF nur zu sehen, dass die Schließung nicht schon, wie ursprünglich geplant, im letzten Jahr umgesetzt wurde.
Die BISF befürchtet, dass die Attraktivität der Regionalbahn insgesamt durch die Schließung negativ beeinflusst wird. Viele Pkw-Nutzer, die am Bahnhof Albrechtshof keinen Parkplatz mehr finden, werden vermutlich wieder mit dem Auto nach Berlin pendeln. Der vom Falkenseer Bürgermeister Heiko Müller ins Spiel gebrachte Bahnhof Seegefeld, in Falkensee in der teureren Tarifzone C gelegen, wird auf absehbare Zeit keine attraktive Alternative bieten. Eine Ausweitung der preiswerteren Tarifzone B lehnt der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) kategorisch ab, der Hoffnung auf mehr Halte von Regionalbahnen in Seegefeld erteilte die DB eine Absage. Für das Konzept der BISF mit dem Erhalt der Parkflächen am Bahnhof Albrechtshof oder für deren Neuanlage auf Falkenseer Gebiet, das direkt neben dem Bahnhof beginnt, konnte trotz vieler Bemühungen auch bei den Beteiligten in Falkensee leider kein Interesse und keine Unterstützung geweckt werden. Die BISF bedauert dies sehr.
Auf den „Bike & Ride-Platz“ bin ich gespannt. Hoffentlich wird der nicht ähnlich praktisch wie die zwei (!) Fahrradbügel, die man im Zuge des Aufzugsbaus auf einer Fläche aufgestellt hat, auf der gut und gern die dreifache Menge Platz gefunden hätte…
Schade, dass die Bemühungen der BISF für eine Alternative zum „wilden“ Parkplatz nicht gefruchtet haben. Offenbar gibt es einfach zu viele Verantwortliche, die sich zusammensetzen und – noch dazu länderübergreifend – beraten müssten. Bitte kümmert Euch trotzdem weiter um solche Dinge, auch wenn es bisweilen bestimmt sehr frustrierend sein muss…
Liebe Grüße, Iris