Naturzerstörung

Durch die Trasse würde eine tiefgreifende Naturzerstörung hervorgerufen werden. Die Lärmschutzmauern in Falkenhöh, die bis zu 500 m langen Brückenbauwerke und der weithin sichtbare Fahrzeugstrom auf der höher gelegten Trasse würden das Landschaftsbild verschandeln, Lärm und Abgase würden in die freie Natur und bis nach Schönwalde getragen werden. Vielfältige Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten wären vernichtet – Die lebenswerte Natur, die Falkensee bekannt gemacht hat, wäre unwiederbringlich verloren. Die Lebensqualität für viele Falkenseer und Schönwalder Bürger und für deren Gäste wäre stark beeinträchtigt.

Die Umweltverträglichkeit ist ein sensibles Thema, dem in den Planungsunterlagen 4 von 8 Ordnern gewidmet werden. Das lässt schon erahnen, welche Tragweite dieses Straßenbauprojekt auf unseren Lebensraum hat. Es sind vier FFH-Schutzgebiete, das sind Naturschutzgebiete von europäischer Bedeutung, von der künftigen Trasse betroffen. Zwei FFH-Gebiete, der Spandauer Forst und die Falkenseer Kuhlake, die einen zusammenhängenden Naturraum darstellen, sollen durch die Nordumfahrung zerschnitten werden. Ironischer Weise dort, wo schon einmal eine unüberwindliche Mauer stand. Es sollen 95.218,3 m² Fläche zugebaut und versiegelt werden. Davon 14.842,8 m² Wald mit 240 Alt-Bäumen, die gefällt werden sollen. Diese Bäume, der Wald, die Binnendünen, die feuchten Niederungen und das Offenland sind heute Lebensraum für seltene und extrem gefährdete Tier- und Pflanzenarten.

 

Diese Karte ist durch die BISF erstellt und zeigt die durch die Trassenführung, im Bereich der Falkenseer Kuhlaake betroffenen Tier- und Planzenarten sowie FFH-Lebensraumtypen. 

Der durch die geplante Nordumfahrung betroffene Naturraum ist eine wichtige Frischluftschneise für Berlin und Trinkwassereinzugsgebiet für das Wasserwerk Spandau. Die Verlärmung des Falkenhagener Sees und der Teufelsbruchwiesen wird Erholungssuchende und seltene Vogelarten gleichermaßen vertreiben.

Da stellt sich die Frage, ob diese wertvollen Ressourcen für eine im Stadtgebiet von Falkensee nicht spürbare Entlastung geopfert werden dürfen. Diesen Verlust werden vor allem unsere Kinder und Enkel in seiner ganzen Tragweite erkennen. Dabei sind die 30 Mio €, die wir ihnen mehr an Schulden hinterlassen, wohl noch das kleinere Übel.

In den Planungsunterlagen zur Nordumfahrung liest sich das dann so:

„Rahmengebend sind für den betroffenen Landschaftsraum die Landschaftsbildtypen „Offene Agrarlandschaft“, „naturnahes Gewässer“, „Niederung“ sowie „Wald“ […] Die Landschaftsbildfunktion des Untersuchungsraumes unterliegen einem verhältnismäßig geringen Maß an Vorbelastung. […] Es wird prognostiziert, dass längerfristig wirksame Vegetationsverluste wirksam werden.“

Noch ist es nicht zu spät, helfen SIE und wahren SIE ihr Bürgerrecht. Beziehen SIE Position zu diesem unverhältnismäßigen Straßenbauprojekt. Unterstützen Sie unserer Arbeit! Unsere zukünftigen Generationen werden es danken.

Falkensee im August 2008.