Linksabbieger stehen im Stau

MAZ vom 28.05.2009

Vor den Theodor Fliedner-Werkstätten Falkensee gibt es oft Probleme

FALKENSEE – Wenn Peter Wolf mit seinem Kleinbus auf die Spandauer Straße einbiegen will, steht er erstmal im Stau. Ist er schließlich vorne an der Kreuzung angekommen, springt er aus dem Wagen und sprintet zur Fußgänger-ampel. „Ich drücke dann schnell auf den Knopf, damit die Autofahrer Rot bekommen. Nur dann hat man eine Chance, links abzubiegen“, berichtet der Fahrer der Falkenseer Behindertenwerkstätten „Theodor Fliedner“. Er fordert daher eine Umprogrammierung der Ampel, damit diese künftig automatisch und nicht nur bei Knopfdruck auf Rot wechselt.

Mit diesem Wunsch ist Peter Wolf nicht allein. Erika Warnest und Ulrike Kuhlmey ärgern sich ebenfalls über die Verkehrssituation vor ihrem Arbeitsplatz. Beide sind in den Behindertenwerkstätten für die Ausbildung der Beschäftigten zuständig. Sie halten es für gefährlich, dass die Ampel nicht automatisch auf Rot wechselt. „Am schlimmsten ist es ab 15 Uhr. Denn dann beginnt der Feierabendverkehr“, sagt Erika Warnest.

Von Februar bis Mai sei die Situation jedoch entspannt gewesen: Die Ampel schaltete automatisch auf Grün und Rot um, der Fahrzeugverkehr stoppte regelmäßig. Mit einem Bericht in der MAZ wollten sich daher die Mitarbeiter der Werkstätten für die neue Ampelschaltung bedanken. Bei Recherchen stellte sich jedoch heraus, dass ein technischer Defekt Ursache für das automatische Umschalten gewesen war. Der zuständige Landesbetrieb Straßenwesen in Potsdam reagierte und reparierte die Lichtanlage – zum Bedauern der „Theodor Fliedner“-Belegschaft.

Nun wollen die Mitarbeiter der Werkstätten bei der Stadtverwaltung einen offiziellen Antrag auf Umprogrammierung der Ampel stellen. Denn sie kann den Landesbetrieb Straßenwesen mit der Umschaltung beauftragen. „Bisher war uns das Problem nicht bekannt. Wir werden es aber intern diskutieren“, so Rathaus-Sprecherin Yvonne Zychla.

Fahrer Peter Wolf brennt die Umstellung der Ampel besonders auf den Nägeln, weil er so Zeit sparen würde. Gut zehn Mal pro Tag steht er mit den Bussen des Fahrdienstes an der Spandauer Straße. Morgens bringt er die Beschäftigten zur Arbeit, zwischendurch ist er für den Wäschedienst der Werkstätten im Einsatz.

„Meist müssen die Autofahrer auf ihr Vorfahrtsrecht verzichten, damit ich abbiegen kann“, berichtet er. Ulrike Kuhlmey gibt zu bedenken: „Die Kreuzung ist ein Unfallschwerpunkt. Viele Radfahrer werden hier übersehen.“ (Von Anne Mareile Moschinski)