Zum Anliegerstrassenbau in Falkensee

Leserbrief in der MAZ vom 31.07.09

Bürgerwille wird missachtet

Da sage noch einer, dass darin kein System zu erkennen ist: Anliegerstraßen werden in Falkensee nach höchstem Standard ausgebaut, weil den Anwohnern erklärt wird, dass es keine preiswertere Variante gäbe. Das laut Straßenausbausatzung eine solche existiert und um fast 50 Prozent preiswerter zu erstellen ist, wird von den Stadtvätern ignoriert. Dazu fallen ihnen auch die unterschiedlichsten Begründungen ein, zum Beispiel, dass die Billigvariante nicht dauerhaft haltbar sei, schließlich baue man ja für die Zukunft, oder dass der Bodenuntergrund nicht die erforderliche Festigkeit aufweise. Keines der Anliegerargumente wird akzeptiert. Wenn dann nach dem Bau der Anliegerstraße die dafür von den Anwohnern zu zahlenden sehr hohen Gebühren entrichtet wurden, fahren plötzlich Schwer- und Gefahrenguttransporter in großer Anzahl über diese als Anliegerstraße ausgebaute Trasse. Der Untergrund wurde dafür ja optimal hergerichtet, die Straße trägt also solche Fahrzeuge – auch in großer Anzahl. Nur die Anwohner, die fühlen sich zu Recht betrogen. Sie haben eine Anliegerstraße bezahlt und dafür eine Durchgangsstraße bekommen. Tragen sie ihren Unmut ins Rathaus, erhalten sie die lapidare Antwort: Der Verkehr müsse gleichmäßig auf ganz Falkensee verteilt werden. Daran werde sich erst etwas nach dem Bau der Nordumfahrung ändern. Erst dann könne man ein neues Verkehrskonzept für die Stadt Falkensee erstellen. Ja, glaubt denn in diesem Rathaus jemand ernsthaft daran, dass Transporter, die von Falkenhagen nach Finkenkrug wollen, diese Nordumfahrung benutzen werden? diese Naivität kann einen nur erstaunen und wirkt schon grotesk. Eine Anliegerstraße, die als solche bezahlt wurde, darf nicht durch die Hintertür zur Durchgangsstraße werden. Geht man jedoch von der Verkehrsverteilung auf ganz Falkensee aus, dann muss man feststellen: In Falkensee gibt es nur noch Durchgangsstraßen. Ihre Ausbaukosten sind dann aber auch vorrangig von der Stadt zu tragen. Aber wir befinden uns ja im Wahljahr 2009. Hoffentlich bekommen SPD und CDU für ihre Missachtung des Bürgerwillens die Quittung.
Ellen Hoffmann, Falkensee

Ein Gedanke zu „Zum Anliegerstrassenbau in Falkensee“

  1. Straßenbaukosten in Falkensee
    Man kann sich darüber streiten und muß es wahrscheinlich auch, denn was die Stadt auch uns andreht, jedes Haus was hier gebaut wurde mußte den Straßenausbau bezahlen! Wer nicht zahlen konnte bekam damals schon eine Belastung ins Grundbuch eingetragen. Heute kassiert der Bund dieses Geld!
    Was wird nun aber aus dem Pflastergeld: Geld gab ich für Steine? Es war ja nicht unerheblich wenn man bedenkt, ein Haus kostete mit Grundstück etwas über 12000RM und man mußte damals schon 1000RM nun für die Straßenpflasterung bezahlen. Das Problem ist nur, man baute nicht alle Straßen aus, wahrscheinlich gab es auch viele Lücken, wo keiner zahlte aber die Stadt erwarb auch Grund und Boden. Das heißt, man bekam für 1000RM etwas 333m² Land! Wenn man bedenkt, was das Land heute kostet, kann wohl jeder selbst ausrechnen, dass die Stadt in der Pflicht ist!
    Verstärkt wird noch der Hinweis, es wurde keine Grund und Boden zu DDR Zeit an bauwillige Bürger verkauft, sondern heute werden die Bürger dazu gezwungen. Es lohnt sich nicht mit einer Milchmädchenrechnung heute denn Bürgern den Straßenausbau schmackhaft zu machen, die Stadt muß den bezahlten Straßenausbau selbst finanzieren. Was wird aber gemacht, es werden Straßen die bereits gebaut sind mit Fördergelder aufgerissen und so eine Art Geld verpulvert, ohne das man an die Leute in diesem Dorf denkt, die sich an den Staub und den Schlamm gewöhnt haben sollten! Es steckt ein System dahinter, wie wurde früher der Ausbau durchgeführt, da waren doch die Parteigenossen an erster Stelle die bevorzugt wurden, heute hat der ehemalige Bürgermeister auch seine Straße gemacht bekommen! Er hatte uns damals getröstet und es müßten erst alle einmal eine Wohnung haben, dann wird auch ihre Straße gemacht! Sein Einkommen erlaubte es ihn eine Straße zu finanzieren, aber was hat nun für die Bezahlung der Straßen für ein System eingeführt? In dieser Stadt muß einmal abgerechnet werden, so kann es nicht weiter gehen!
    Erwartungsvoll grüßt alle Mitstreiter ein Leidensanwohner aus einer unbefestigten Straße W.Kurth

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