Zu „VERWIRRUNG UMS TEMPO“ MAZ vom 17.9. Nicht den Mächtigen Gehör verschaffen

Leserbrief in der MAZ vom 17.9.

Schlecht recherchiert, parteilich dargestellt – so muss ich den Beitrag charakterisieren, der vorgeblich über die Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative zur Nordumfahrung informieren wollte. Das beginnt schon mit dem Aufmacher auf der Titelseite: „Die Bürgerinitiative . . . informiert – zum Teil allerdings mit wackeligen Argumenten“. Man sucht in der MAZ vergeblich nach einem Aufmacher „Der Bürgermeister von Falkensee informiert – zum Teil allerdings mit wackeligen Argumenten“. Und das „wackelige“ Argument steht dann im Titel des eigentlichen Beitrags: „Verwirrung ums Tempo – Landesamt wirft Bürgerinitiative Falschinformation vor“. Falschinformation? Wenn man sich die öffentlich ausliegenden Ordner zum Raumplanungsverfahren anschaut, findet sich genau diese Tempo-Information gleich im ersten Ordner. Will dieser Vertreter des Landesbetriebs für Straßenwesen sich selbst nun wegen Verleumdung verklagen?

Die Bürgerinitiative informierte über die Schönwalder Betroffenheit, dass Flächen für die umstrittene Nordumfahrung hergegeben werden müssen. Was sagt der Vertreter des Landesbetriebs für Straßenwesen dazu? „Wenn wir die Flächen nicht bekommen, weichen wir aus oder enteignen.” Eine Verleumdung, von Enteignungen zu sprechen?

Als Teilnehmer an der Veranstaltung kann ich mich nur über die schlecht recherchierte Sachlage wundern. Tempofragen spielten fast keine Rolle, dafür jedoch Aspekte der Trassenführung, der Naturzerstörung, der unmaßgeblichen Verkehrsentlastungen für Falkensee und der teilweise extremen Lärmbelastung der Nordumfahrung, die dann als Autobahnzubringer und -umleitung für den (die Maut scheuenden LKW-) Verkehr dienen soll. Der Artikel macht den Eindruck, als ob der Redakteur persönlich gar nicht anwesend war und sich von Bürgerinitiativengegnern hat informieren lassen.

Die MAZ sollte massiv dabei mitwirken, Bürgerinitiativen als basisdemokratische Initiativen zu unterstützen. Sie sollte es unterlassen, sich auf die Seite der politisch und ökonomisch Mächtigen zu stellen. Und sie sollte nicht denen Gehör verschaffen, die die Vertreter der Bürgerinitiativen als Verleumder brandmarken.

Prof. Dr. Herbert Goetze, Schönwalde-Glien

Ein Gedanke zu „Zu „VERWIRRUNG UMS TEMPO“ MAZ vom 17.9. Nicht den Mächtigen Gehör verschaffen“

  1. Herr Dr. Goetze,
    ich denke, da haben sie was falsch verstanden, die MAZ sollte sich ganz sicher nicht auf die Seite der Bürgerinitiativen und schon gar nicht auf die der BISF stellen.
    Die MAZ ist unabhängig und mündig genug, sofern sie nicht Leserbriefe abdruckt, ihre ganz eigene Meinung, bzw. die ihrer Redakteure zu vertreten.

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