J. Knarr

Am 19.03.07 veranstalteten der Bürgerverein Finkenkrug und die Lokale Agenda 21 eine Podiumsdiskussion im kleinen Rathaussitzungssaal zum Thema Baumfällungen mit Brandenburgs Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz, Dietmar Woidke.
Anwesend waren die Landtagsabgeordneten Heiko Müller und Dieter Dombrowski, Bürgermeister Bigalke, Baudezernent Höhlig, Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung Fuhl und eine Vertreterin der Forstbehörde.
Erschienen waren ebenfalls zahlreiche engagierte Bürger, so viele, dass der Sitzungssaal überfüllt war.
Einig waren alle, dass der wertvolle Baumbestand Falkensees erhalten bleiben soll. Thematisiert in erster Linie wurde das Bundeswaldgesetz, welches den Kahlschlag auf bestockten
( d.h. geschlossen bewachsenen) Flächen ab 2,000 qm erlaubt. Nebeneinander liegende Grundstücke können zusammengerechnet werden. Diese Möglichkeit wird häufig benutzt, um Baugrundstücke lukrativer, da baumfrei, zu vermarkten. Das Ergebnis kann bedauerlicherweise an vielen Stellen in Falkensee festgestellt werden.
Diskutiert wurde, wie man dieses Schlupfloch schließen könne. Eine gründliche aber sehr lang-fristige Lösung wäre, das Bundeswaldgesetz zu ändern.
Um die Bäume jetzt zu retten, wurde vorgeschlagen, einen „Masterplan“ für Falkensee zu erstellen, der die Anwendung des Waldgesetzes auf so vielen Flächen wie möglich ausschließen soll. Diese Lösung schien unter den anwesenden Politikern Konsens zu sein. Gespannt sein darf man allerdings, ob sie wirklich umgesetzt werden kann und umgesetzt wird.

Ein weiteres Problem wurde in zahlreichen Redebeiträgen der anwesenden Bürger vorgetragen: Es verschwinden nämlich viele Bäume, die nicht im Wald im Sinne des Waldgesetzes stehen sondern im öffentlichen Straßenland und auf Grundstücken, wo Falkensees Baumschutzsatzung eigentlich gelten soll. Danach dürfen Fällungen auf Baugrundstücken nur innerhalb eines „Baufensters“ genehmigt werden. Diese Fenster können scheinbar so großzügig bemessen werden, dass sie unter Umständen ganze Grundstücke umfassen!
Straßenbäume dürfen nur gefällt werden, wenn sie krank oder umsturzgefährdet sind, bekräftigt Bürgermeister Bigalke. Die Wahrnehmung der Bürger Falkensees scheint aber eine andere zu sein, wie in mehreren Redebeiträgen deutlich wurde.
In der Diskussion wurde auch deutlich, dass ein großer Widerspruch besteht zwischen dem Wunsch, Bäume zu erhalten und dem Bestreben des Bürgersmeisters und einigen Kräften in Falkensee, das Bauen und den Bevölkerungszuwachs zu beschleunigen.

Um den Baumfällungen Einhalt zu gebieten und den Gartenstadtcharakter Falkensees zu retten, ist der wachsende Widerstand der Bevölkerung ein wichtiger Faktor. Der Unmut der betroffenen Bürger über den bisherigen Umgang mit den Bäumen in dieser Stadt war nicht zu überhören, und das ist gut so.