Planungsfehler

MAZ vom 27.11.2009

Stefan Kuschel über den beabsichtigten Ausbau der Spandauer Straße in Falkensee

Dass der anstehende Ausbau der Spandauer Straße in Falkensee nicht geräuschlos über die Bühne geht, verwundert nicht. Die viel befahrene und stauanfällige Strecke ist zu wichtig für das Funktionieren des Verkehrsflusses in der Gartenstadt – genau das aber klappt bereits seit Jahren nicht mehr, und deshalb ist die Spandauer Straße ein Dauerärgernis. In den vergangenen Jahren wurden hier viele Fehler gemacht, die sich jetzt bitter rächen. Anwohner blicken mit Sorge auf die zusätzliche Spur. Sofortmaßnahmen aber wie das Einrichten von Haltebuchten für die Busse werden von den Behörden abgelehnt. Dabei hätten schon kurz nach der Maueröffnung Planer, Investoren, Verantwortliche im Rathaus und im Land ernsthaft in Betracht ziehen müssen, dass eine Spur je Richtung nicht reichen wird. Falkensees enormes Wachstum, das bis heute noch nicht abgeschlossen ist, und die daraus resultierende Verkehrszunahme waren damals bereits abzusehen. Ein Blick in alte Unterlagen hätte ausgereicht: Die zweite Spur, die jetzt nördlich der Baumreihe entstehen soll, war von den Gründervätern schon vor dem Zweiten Weltkrieg vorgesehen worden. Die Dinge entwickelten sich anders – nun droht der Kollaps. Und ein stimmiges Gesamtkonzept lässt weiter auf sich warten.