Lärmentwicklung

Ein Hauptargument der Befürworter ist die vermutete Lärmreduzierung für viele Bürger innerhalb des Stadtgebietes. Tatsächlich ist es aber so, dass der potenzielle Nutzen überhaupt nur auf relativ wenig Bürger zutreffen würde, nämlich auf die, die direkt an den Hauptdurchgangsstraßen wohnen. Hier verhält es sich aber – leider – so, dass aus physikalischen Gründen eine Verkehrsabnahme um etwa 20 Prozent für das menschliche Ohr nicht zu einer spürbaren Entlastung führt. Denn die Reduzierung in Dezibel (der Einheit für Lautstärke) ist vergleichsweise so gering, dass ein Unterschied kaum wahrnehmbar ist. Wenn also im Beispiel statt heute 10.000 künftig nur noch 8.000 Fahrzeuge eine Straße befahren sollten, so ist dies für die Anwohner der Straße unter Lärmgesichtspunkten kaum zu merken.

Natürlich muss den Einwohnern geholfen werden, die an den Hauptdurchgangsstraßen wohnen. Der Entwurf zum Lärmaktionsplan der Stadt Falkensee gibt viele Hinweise, wie eine Verkehrs- und Lärmreduzierung machbar ist, auch ohne Ortsumgehung. Diese Maßnahmen hätten in vielen Fällen bereits eingeleitet werden können! Und, vielleicht überraschend: Die im Lärmaktionsplan aufgeführten Maßnahmen sind überwiegend effektiver als eine Verlagerung von relativ wenigen Fahrzeugen auf eine Umgehungsstraße. Hauptziel muss gemäß Plan sein, Verkehr zu vermeiden und vermindern, nicht zu verlagern. Und erst recht nicht, Verkehr zu vermehren, wie es beim Bau der Ortsumgehung passieren würde! So steht im übrigen auch im Lärmaktionsplan (Seite 43), dass es „vielerorts gemachte Erfahrungen [gibt], dass Ortsumgehungen auf Dauer keine wesentlichen Entlastungen vom Straßenverkehr bewirkt haben.“

Mit der Ortsumfahrung würden bisher unberührte Wohngebiete neu verlärmt werden. Insbesondere trifft dies auf den Süden Schönwaldes zu, denn die über Bodenniveau liegende Trasse würde den Straßenlärm über die freien Felder bis zu den Häusern des Ortes tragen. Ebenso würde von der Strecke, die sich durch Falkenhöh windet, der Straßenlärm über den Falkenhagener See bis auf die gegenüberliegende Seeseite getragen werden, denn auch hier ist kein Lärmschutz vorgesehen.

Weitere Auswirkungen betreffen das Thema Natur.