Gesamtverkehrsprognose 2025: Folgen für Falkensee

Die gerade veröffentlichte Gesamtverkehrsprognose 2025 für die Länder Berlin und Brandenburg bestätigt, was die Bürgerinitiative Schönes Falkensee (BISF) mit Blick auf das Planfeststellungsverfahren zur umstrittenen „Nordumfahrung“ Falkensees bereits früher dargestellt hat: Die zu Grunde gelegten Prognosezahlen für die künftig erwarteten Verkehrsströme in und um Falkensee sind deutlich überhöht. Im Havelland wird der Verkehr in der Tendenz abnehmen und nicht zunehmen. Das bedeutet, dass die verkehrliche Begründung für die „Umgehungsstraße“ weiter ins Wanken gerät und sich die Ansicht der BISF bestätigt, dass diese Straße für die Bürger von Falkensee im Grunde nutzlos wäre.

Die aktuelle Gesamtverkehrsprognose sagt aus, dass die Pkw-Nutzung in den nächsten 15 Jahren im sogenannten „Gestaltungsraum Siedlung“, dem Speckgürtel Berlins, zu dem auch Falkensee gehört, abnehmen wird. Die Entwicklung des „Modal Split“, also des Verhältnisses der verschiedenen Verkehrsträger zueinander, zeigt deutlich, dass sich die Anteile des Fußgänger- und Fahrradverkehrs sowie des ÖPNV erhöhen werden, während der Motorisierte Individualverkehr von 53,6 auf 47,6% zurückgehen wird. Die Verkehrsleistung im nahen Berliner Umland wird von 2006 bis 2025 um sechs Prozent sinken (von 25,2 auf 23,6 Mio. Personenkilometer), während sie im äußeren Raum Brandenburgs sogar um 23 Prozent abnehmen wird (von 67,5 auf 52,3 Mio. Pers.km).

Für Falkensee ergibt sich die Sondersituation, dass auf Grund der Zunahme der Einwohnerzahl der Binnenverkehr innerhalb der Stadt steigen wird; dies wird – siehe oben – verstärkt durch eine Zunahme der Verkehrsträger Fahrrad und Fußgänger geschehen. Vor allem aber wird sich der Durchgangsverkehr auf Grund der deutlichen Abnahme der Einwohner und Beschäftigtenzahlen im Berlin-ferneren Raum deutlich reduzieren. Da sich der große Anteil des innerörtlichen Binnenverkehrs nicht auf die Nordumfahrung verlagern lassen wird, hilft die geplante Straße zur Bewältigung des Bevölkerungswachstums in der Gartenstadt – entgegen der von Bürgermeister Müller verbreiteten Behauptung – überhaupt nicht. Da zudem der Durchgangsverkehr weiter zurückgehen wird und für überregionale Verkehre bereits die B5 besteht, stellt sich erst recht die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Ortsumgehung.

Die BISF fordert, die neuen landesweiten Verkehrsprognosen im Planfeststellungsverfahren zu berücksichtigen und die dort getroffenen Annahmen zu korrigieren. Der vermutete Nutzen der Ortsumgehung wird sich weiter reduzieren. Nach den Analysen ist es weitaus wichtiger, die Verkehrswege innerhalb der Stadt für den Binnenverkehr zu optimieren, also etwa Rad- und Fußwege geeignet auszubauen. Mittels einer ungeeigneten Ortsumfahrung mehr Verkehr anzuziehen, wie die Planungsunterlagen zeigen, ist aus Sicht der BISF der falsche Weg.