Land lehnt Verlängerung des Brunsbütteler Damms ab

Mit Unverständnis und Enttäuschung hat die Bürgerinitiative Schönes Falkensee die Entscheidung des brandenburgischen Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft zur Kenntnis genommen, die vielfach geforderte Anbindung des Brunsbütteler Damms von Berlin-Spandau an die Landesstraße L 20 bei Dallgow-Döberitz nicht in den aktuell fortzuschreibenden Landesstraßenbedarfsplan aufzunehmen. Eine solche Aufnahme ist in der Regel Grundvoraussetzung für den Bau einer Landesstraße. Zurzeit endet der Brunsbütteler Damm vierspurig direkt an der Landesgrenze.

Das Ministerium stellt in einem Schreiben fest, dass "eine solche Verbindung keine für den Landesstraßenverkehr erforderliche funktionale Bedeutung besitzt, welche eine Aufnahme in den Bedarfsplan rechtfertigen würde". Die Verantwortung für den Lückenschluss vom Havelland in die deutsche Hauptstadt wird vom Land abgelehnt: "Die Verlängerung des Brunsbütteler Damms bis zur L 20 ist aus kommunalpolitischer Sicht möglicherweise sinnvoll. Die Zuständigkeit für eine mögliche Verlängerung als Gemeindestraße liegt bei der Gemeinde Dallgow-Döberitz in Abstimmung mit Berlin." Dallgow hatte bereits erklärt, dass es die Anbindung nicht selbst finanzieren könne.

Neben der BISF hatte sich auch die Stadt Falkensee für die Straßenanbindung eingesetzt, die die Spandauer Straße in Falkensee spürbar entlasten würde. Warum die Verbindung zwischen zwei Hauptverkehrsstraßen, die eine andere Landesstraße entlasten würde, keine Landesaufgabe ist, erschließt sich der BISF nicht. Die BISF hält die Anbindung weiterhin für sehr sinnvoll und fordert die beteiligten Gemeinden und das Land nun auf, gemeinsam nach einer für alle Verkehrsteilnehmer geeigneten Lösung und insbesondere Finanzierung zu suchen. "Es ist volkswirtschaftlicher Unsinn, wenn auf der einen Seite die Spandauer Straße in Falkensee für teures Geld mitten im Ort ausgebaut werden soll, wenn eine Entlastungsstraße über das freie Feld bei Staaken und Dallgow deutlich kostengünstiger wäre", kommentiert BI-Mitglied Marc-Oliver Wille.

Die Bedeutung eines Lückenschlusses wurde kürzlich deutlich, als die Heerstraße (B5) an der Landesgrenze wegen eines Unfalls für mehrere Stunden gesperrt werden musste und eine nahegelegene Umfahrung nicht möglich war. Ergebnis waren kilometerlange Staus.