Brief an Platzeck Protest Initiativen fordern Weiterbau des Brunsbütteler Damms

MAZ vom 08.08.2009

FALKENSEE/DALLGOW-DÖBERITZ Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und DIE Bürgerinitiative Schönes Falkensee (BISF) haben sich mit einem Brief an Ministerpräsident Matthias Platzeck gewandt. Die Initiativen sprechen darin von „Versäumnissen des Landes bei der Anbindung des Brunsbütteler Damms an die Landesstraße L 20 bei Dallgow-Döberitz“.
Platzeck wird aufgefordert, sich für den fehlenden Lückenschluss über eine Entfernung von rund 700 Metern zwischen Landesgrenze und Südumfahrung Falkensee auf höchster Ebene einzusetzen. Wie berichtet, haben die Dallgower Gemeindevertreter kürzlich beschlossen, ihr bisheriges Gewerbegebiet – über das der Brunsbütteler Damm hätte verlaufen können – für den Bau eines Solarparks zur Verfügung zu stellen. Damit ist die Chance auf eine Verlängerung der Straße gegen Null gesunken.
Im Schreiben an den Ministerpräsidenten heißt es, dass mit der Verbindung Verkehrsflüsse zwischen Dallgow-Döberitz, Falkensee und Berlin-Spandau und damit zwischen Brandenburg und der deutschen Hauptstadt verbessert werden würden. Es wird moniert, dass die Straße von vielen Betroffenen vor Ort gefordert wird, doch das Land Brandenburg „aus unerklärlichen Gründen“ nicht reagiere.
Der seit mehreren Jahren abgeschlossene, vierspurige Ausbau des Brunsbütteler Damms auf Berliner Seite, der direkt an der Landesgrenze in einem Wendehammer endet, sei „aus Sicht umweltbewusster Bürger ein Schildbürgerstreich und bedeutet einmal mehr ein Versagen der länderübergreifenden Planungen“.
Das gelte umso mehr, als jetzt auf dem betreffenden Gebiet des ehemaligen Flugplatzes Staaken ein länderübergreifender Solarpark geplant wird. Die beiden Initiativen sehen das Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung (MIR) und den Landesbetrieb für Straßenwesen in Potsdam in der Pflicht, sich des Themas ernsthaft anzunehmen. In Dallgow wird zwar überlegt, eine Trasse durch den Solarpark freizuhalten, aber weder Gemeinde noch Land wollen die Straße bezahlen. Falls sie doch kommt, will das Land zudem eine andere Trassenführung als die Dallgower, damit die L 20 nicht von einer weiteren Ampelkreuzung unterbrochen wird.   kusch