Bedenklich

MAZ vom 07.02.2009

Stefan Kuschel zu Defiziten bei der Pflege Falkenseer Grünflächen und Bäume

Schulen, Kitas, Straßen, Sportstätten – wenn vom wachsenden Falkensee und den Zwängen die Rede ist, die aus dem Zuzug resultieren, bleibt das städtische Grün meist außer Acht. Überall sind Parks, Grünstreifen und sonstige Anlagen auf öffentlichem Land hinzugekommen. In knapp 20 Jahren hat sich die Quadratmeterzahl verdreifacht. Was vordergründig eine Erfolgsgeschichte ist, entpuppt sich freilich auch hier als Kardinalproblem: Die Stadt kann weder personell noch finanziell mithalten mit dem Tempo, in dem sie größer wird. Für das Grün sind heute immer noch 22 Mitarbeiter zuständig, so viele waren es schon 1990. Man muss kein Experte sein, um sich vorzustellen, welcher Kraftaufwand beim Organisieren dieses Missverhältnisses vonnöten ist. Die Folge ist im Stadtgebiet vielerorts erkennbar: Gepflegt wird nur noch an zentralen Punkten, der Rest wächst eben weiter oder bleibt trocken, verwildert und entwickelt sich zum Ärgernis. Einen Spezialaspekt nehmen dabei die Straßenbäume ein – der Betrag im Haushalt für ihre Pflege sei lächerlich gering. Das werde sich rächen, wenn ungepflegte, alte Bäume bald nicht mehr lebensfähig seien, sagte jüngst ein neutraler Baumgutachter beim Falkensee-Besuch. Das sollte den Verantwortlichen zu denken geben.